Volltext: Die Handschriften der öffentl. Studienbibliothek in Linz

Das Augustiner-Chorherrnstift Ranshofen (1125 - 1811) besass schon früh sehr wertvolle Handschriften, z. B die sogenannte Weingartner Welfenchronik in ihrer ersten Gestalt, von der freilich nur mehr Bruchstücke vorhanden sind. Ein im Cl. 12643 (Ransh. 43) überliefertes Verzeichnis aus dem 13. Jahrh. gibt Auskunft über den ältesten Bestand. Damals befanden sich die Bücher »super sacrario superiori» und »in longa cista», ihre Titel waren verzeichnet »in libris et almario locis deputatis», wie der Katalog angibt. 
Grosse Verluste an libri missales et scholastici erlitt die Bitliothek im Jahre 1250, als die Obernberger das Stift verwüsteten und beraubten. Von Erwerbung vieler wertvoller Handschriften durch Kauf und Schenkung hören wir unter Probst Benno Meier (1665 - 1687). 
Da das Innviertel zur Zeit der Aufhebung des Stiftes wieder bayrisch war, so kamen die Handschriften in die Staatsbibliothek nach München. Es waren 130, davon 101 lateinische, heute im Catalogus codd. mss. bibl. reg. Monacensis, tom. IV, 1. II., p. 78 - 91 als nn. 12601 - 12730 verzeichnet. Sie gehören folgenden Jahrhunderten an: 8/9: 1; 10: 1; 11: 1;  11/12: 1; 12: 23; 12/13: 10; 13: 14; 13/14: 2; 14: 20; 14/15: 2; 15: 10; 18: 1. Schon diese Zusammenstellung zeigt, dass das nicht alles gewesen 
 
(1) F. X. Pritz, Geschichte des Augustioner-Chorherrenstiftes Ranshofen (Archiv f.  
österr. Gesch., 17. Bd., 1857), S. 361.- Die ältesten Handschriften-Bestände waren jedenfalls Erzeugnis der eigenen Schreibstube, daher ihr Verlust umso schmerzlicher. In den Mitt. der Zentralkommission f. Kunst- u. histor. Denkmale in Wien, Jhrg. 1897, berichtet M. v. Preen über 
die Eröffnung der Gruft in der Stiftskirche. Eine beigegebene Zeichnung gibt eine da aufgefundene Wandmalerei wieder, die Totengerippe im Chorherrnstift einen Wagen mit Büchern ziehend darstellt, dazu die Worte aus der Geh. Offenb. XIV, 13: Opera eorum sequuntur illos.
	        
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