Volltext: Unvergleichliche deutsche Infanterie

Führer der rauhen Gesellen krank oder gefallen waren und nie¬ 
mand sich einmischte, der ihrem unbändigen Treiben Einhalt gebot. 
Doch wenn in der christlichen Welt und weitab vom Schuß 
sich ein Gezeter und Geschrei« über solche Untaten nicht ohne 
Grund erhob, niemand stand auf und predigte dafür, daß auch 
die, denen heute solches geschah, in ihrem Treiben erst das Ver¬ 
ruchte hervorgerufen hatten. War nicht von Rom bislang in der 
Maske der Seligmachung noch immer das Unheil über die Völker 
gegangen? Wurde nicht gerade das Reich der Deutschen seit alters 
von ihm gequält und in Zwiespalt und Uneinigkeit gebracht? Die 
deutschen Knechte mochten in Rom wie die Teufel gehaust haben; 
dafür schlug sie dann auch die greuliche Pest als furchtbare Ver¬ 
geltung. 
Wie sie zum Romzuge aufbrachen und alle Widerwärtigkeiten 
besiegten, angefangen von jenem beispiellosen Alpenübergang in 
Schnee und Eis über Nöte und Siege hinweg, ohne Sold, ohne 
Kleidung, mit karger Verpflegung bis zu dem mannhaften Sturm 
auf die zäh verteidigten Mauern, das war trotz allem doch ein 
Soldatenwerk voll Meisterschaft und Kühnheit, — und war auch 
eine Vergeltung für die vielfachen Leiden der deutschen Nation, 
die dieser von jeher aus Rom gekommen waren. 
Die Geburt der preußischen Infanterie 
An der Zeit ist es nun wohl, den Namen zu erklären, der aus 
dem Fußvolk die Infanterie machte. Er leitet unmittelbar 
herüber von den Knechten, wenn er auch aus Spanien kommt. 
Wie die Landsknechte in Deutschland, so waren auch dort die 
Kämpfer zu Fuß wieder zu Ehren gekommen und machten vor 
allem in den Schmalkaldenkriegen, dann später in dem spanisch¬ 
niederländischen Unabhängigkeits- und Freiheitskampf den Namen 
der Spanier gefürchtet wie vordem — die deutschen Knechte. 
Doch galt das Fußvolk dort als die jüngste Waffe. Jung, das 
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