Volltext: Unvergleichliche deutsche Infanterie

Tage sein Schicksal besiegelte, umfaßte die Brigade 9 — 10 Ba¬ 
taillone Infanterie, mehrere Brigaden wurden dann zu Korps 
vereinigt. 
Ein Jnfanteriebataillon war 800 Mann stark, später 1000 
und besaß 4 Kompanien zu 250 Mann. Drei Bataillone bildeten 
ein Regiment, wovon 2 Musketierbataillone und das dritte 
Füsilierbataillon hieß. Die Musketiere hatten weißes Lederzeug 
und die Füsiliere schwarzes; diese letzteren sollten vornehmlich als 
leichte Infanterie verwendet werden. Es war dies eine Einteilung 
und Namensgebung, wie sie noch heute lebende Geschlechter ge¬ 
kannt haben. 
Im Jahre 1812 erschien bereits das neue Reglement für die 
Infanterie entsprechend den Erfahrungen, die man erlebt hatte. 
DaS dritte Glied des Bataillons war darin in der Hauptsache 
für daS Tirailleurgefecht bestimmt worden und sollte über besonders 
ausgesuchte Männer verfügen. 
Für den Tirailleurdienst war demnach von den Preußen der 
dritte Teil ihrer Mannschaft ausgeschieden worden; damit über¬ 
trafen sie bei weitem die französische Organisation, die seit 1808 
erst ein Sechstel ihres Infanteriebestandes dafür bestimmte. 
Die Erfahrung in den Kriegen bewies, wie richtig diese 
preußische Maßnahme war. Wo immer die Infanterie entscheidend 
in die Schlacht eingriff, ereignete es sich nie, daß die schon ur¬ 
sprünglich für den Tirailleurdienst bestimmte Truppenzahl nicht 
ausreichte; andererseits aber blieb auch der Kern der geschloffenen 
Kolonnen immer stark genug, um zu vollenden, was die leichten 
Schützen begonnen hatten. 
Neben den Musketieren und Füsilieren entstand noch ein 
Gardekorps nach dem napoleonischen Beispiel: das waren die 
Grenadiere. Auch finden wir in zunächst drei Bataillonen die 
Jäger wieder, deren Entwicklungsgang wir schon kennengelernt 
haben. Sie dienten ausschließlich für das Tirailleurgefecht, doch 
kam gemäß ihrer Tradition noch die besondere Schießkunst hinzu, 
die man von ihnen forderte. Die Jäger mußten allesamt Scharf- 
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