Volltext: Alt-Wiener Kulturbilder [322/323]

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Kaiser Josef beim Hoftraiteur Jahn im 
Augurten. 
SHerr Jahn war Hoftraiteur. Er stand drei großen 
Speisewirtschaften vor. Die erste befand sich im Augarten, 
die zweite im Meidlinger Trakt des Lustschlosses Schönbrunn, 
die dritte in seinem eigenen Hause in der Himmelpfortgasse 
Nr. 965 im ersten Stock. 
Vor siebzig Jahren gab es in Wien weder ein Hotel 
noch Gasthöfe von besonderem Range. Die Küchen in den 
Wirtshäusern waren durchaus schlecht bestellt. Es wurde 
größtenteils die ordinärste Kost geboten. Reiche, vornehme 
Fremde hätten, wenn ihnen nicht zufällig Privattafeln zu 
Gebote standen, nicht gewußt, wo sie speisen sollten, wären 
nicht Jahns Wirtschaften im Schwunge gewesen. Aber nicht 
nur die Fremden, sondern auch die Wiener Gourmets 
speisten nur bei Jahn. 
Jahn war schon zu Kaiser Josefs Zeiten ein berühmtör 
Mann. Der Kaiser sah es mit Vergnügen, daß an schönen 
Sonntagen viele hundert Menschen im Augarten dinierten, 
und besuchte an jedem Sonntag Jahns Speisesäle. Er unter— 
hielt sich gerne mit seinem Hoftraiteur, denn dieser war nicht 
nur ein vorzüglicher Koch, sondern auch ein wackerer Mann, 
dessen Geradheit und Ungeniertheit dem Kaiser gefiel. Jahn 
nahm sich oft die Freiheit, ganz offenherzig zu sin. 
So oft Kaiser Josef die Speisesäle im Augarten betrat, 
erhoben sich alle Gäste von ihren Sitzen und blieben so lange 
stehen, als der Kaiser anwesend war. Dieser schritt an jedem 
einzelnen Tisch vorüber, und fand er jemanden, den er 
kannte, so sprach er ihn freundlich an. Eines Tages traf der 
Kaiser einen Fabrikanten namens Krauthauf mit seiner 
Familie an. Dieser Krauthauf verdankte dem Monarchen ein 
sehr einträgliches Privilegium. Der Fabrikant tafelte mit 
seinen Freunden wie ein Fürst; sie hatten eine solche Menge 
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