Volltext: Der Feldzug im Baltikum bis zur zweiten Einnahme von Riga

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Märzoffensive in Kurland 
einzelnen Gegenstößen'). In der erreichten Linie könne das Korps nicht 
bleiben, weil sie keinen Abschnitt im Gelände darstelle, die Kräfte zum Aus¬ 
bau der Linie fehlten und mit einer weiteren Schwächung derselben durch 
natürlichen Abgang (Gefechtsausfall, Kündigung, Urlaub) gerechnet werden 
v. man. müsse. Er nahm deshalb in der am 17. März ausgegebenen „W e i s u n g 
für die Fortführung der Operationen" als Ziel für die 
möglichst bald wieder aufzunehmende Vorwärtsbewegung die Aa-Linie von 
Bausk bis Schlok in Aussicht. Sofortiger Weitermarsch war nicht möglich, 
weil das Umnageln der einzigen Bahn von russischer auf deutsche Spur¬ 
weite nicht so schnell zu bewerkstelligen war und die Verpflegung, besonders 
der mittleren Division, vom Bahnnachschub abhing. Als Aufgaben für die 
mit dem Decknamen „Frühlingswind" bezeichnete Operation wurden 
bestimmt: 
für den Stab Hagen (Eiserne Division und Landeswehr) frontales 
Vorgehen über die Linie Grünhof—Liwen-Bersen gegen Mitau, Besetzung 
von Schlok und Säuberung des nördlichen Kurland, 
für die 1. Garde-Reserve-Division Stoß entlang der Straße 
und Bahn Janischki—Mitau, Stoß über Stalgen (Friedrich-August-Drücke) 
gegen die Bahnen Mitau—Jakobstadt und Mitau—Riga, die möglichst 
frühzeitig zu unterbrechen waren, und Sicherung der rechten Flanke der 
ganzen Operation durch Besetzung von Bausk, Mesoten und Salgalen. 
Mitwirkung des Generalkommandos 52 wurde erbeten. 
Die etwa notwendigen Verschiebungen waren sofort einzuleiten. Die Be¬ 
stimmung des Zeitpunktes für den Beginn der Operation „Frühlingswind" 
behielt sich das Generalkommando vor. 
Die Tätigkeit der Baltischen Landeswehr^). 
Zu der planmäßigen Durchführung dieser Anordnungen sollte es 
wiederum nicht kommen. 
Zunächst war die Säuberung Nordkurlands durch einen auf eigene Ver¬ 
antwortung unternommenen Eisenbahnvorstoß der Besatzung von Windau 
auf Stenden und Talffen bereits eingeleitet. Vor allem aber brachte ein 
selbständiger Entschluß des Führers der Baltischen Landeswehr die Dinge 
schneller ins Rollen, als man beim Generalkommando erwarten konnte. 
') Tatsächlich halten die Russen von allen Seiten Verstärkungen herangezogen. An 
der Front wurden neue Regimenter festgestellt, so das 8. lettische Schützen-Regiment, 
das bisher an der estnischen Front gestanden hatte, das russische 99. Regiment, das in 
Mitau formierte 18. lettische Schützen-Regiment, das ganze Witebsker Regiment sowie 
das 31., 32. und 34. Regiment der russischen 4. Orenburger Division. 
2) Skizzen 7 und 8.
	        
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