Volltext: Der Feldzug im Baltikum bis zur zweiten Einnahme von Riga

Kämpfe des Detachement« Porck. 
133 
Nördlich der Memel schob sich der Feind näher an Baust heran. Er 
traf dort auf das durch IiI./2. Garde-Reserve-Regiments verstärkte 
Detachement Aorck. 
Am 20. Mai trat eine Pause in den Angriffen ein. Aber am 21. erfolgte 
ein neuer Angriff unter starker Artillerie-Entwicklung und mit erheblichen 
Kräften. Kemjauy und Namajany wurden von den Bolschewisten ge¬ 
nommen, Gut Zerraukst geräumt. Das 11,/Mtchael erlitt nicht unerhebliche 
Verluste. Auch bei Dausk errangen die Russen einige Vorteile. Die 
Vorckschen Jäger wurden aus Memelhof vertrieben. 
Inzwischen hatte das Generalkommando die Verschiebung des Ab¬ 
transports der 1. Garde-Reserve-Division beantragt und das I./2. Garde- 
Reserve-Regiments nach Baus! herangezogen. 
Die 2. Infanterie-Brigade wurde damit in die Lage versetzt, im Einklang 
mit dem Vorgehen der Landeswehr und der Eisernen Division am 22. Mai 
zum Gegenangriff zu schreiten. Das Detachement Aorck stieß in drei 
Kolonnen von Bansk nach Osten und Norden vor und nahm den Russen 
die Ortschaften Memelhof und Tnpping wieder ab. Stärkerer Widerstand 
bei Rudfenkrug und Bershof wurde gebrochen, worauf der Feind in voller 
Auflösung nach Osten zurückging. Am Abend standen die Sicherungen der 
Gruppe in der Linie Alt-Raden—Ekau Fl. von Brucken bis Gr. Ekau— 
Bahnhof Gr. Ekau. 
Damit war den Russen die Möglichkeit genommen, westwärts gegen 
Flanke und Rücken der Riga-Kämpfer vorzustoßen. Das Freikorps Brandts 
warf, verstärkt durch das Bataillon Maltzan, die Russen beiderseits der 
Muscha in die Linie Brunowischki—Salaty zurück. Bei allen Kämpfen 
hatte das Kampfgeschwader Sachsenberg durch Aufklärungsflüge und 
Bombenangriffe auf Unterkünfte des Feindes „in vorbildlicher Weife 
Truppe und Führung unterstützt". Gefangenenaussagen ergaben, daß der 
Feind zu seinen Angriffen auf Bausk die ganze 6. lettische Schützen- 
Division, fünf einzelne Regimenter und eine neu eingetroffene Haubitz- 
Division zusammengezogen hatte. 
Das Kriegstagebuch der 1. Garde-Reserve-Division urteilt über diese 
Kämpfe: 
„Die verhältnismäßig hohen Verluste entsprechen der glänzenden Hal¬ 
tung des Detachements (Aorck) und der ungewohnten Wucht und Heftigkeit 
der geschickt angelegten und durchgeführten Angriffe." 
Auch das Oberkommando Nord erkannte die Leistungen aller beteiligten 
Verbände in einem besonderen Armeebefehl an, in dem es n. a. heißt: 
„Vier schwere Tage hindurch stürmten Trotzkis Scharen in zähen Angriffen 
2i. moi. 
22. Mai.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.