Volltext: Der Feldzug im Baltikum bis zur zweiten Einnahme von Riga

Regelung der Befehlsverhältmff« 
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Inzwischen war die Kampftätigkeit bei der Eisernen Division und bei 
der Landeswehr wieder aufgelebt. Am 18. Mai griff der Feind gleichzeitig 
an der Eisenbahnbrücke nördlich von Mitan und bei Kalnzem an. Während 
er an der erstgenannten Stelle in länger dauerndem Kampf abgewiesen 
wurde, mußte bei Kalnzem eine deutsche Feldwache unter Verlusten zurück¬ 
gehen. Es gelang aber, im Gegenstoß ein verlorengegangenes Maschinen¬ 
gewehr zurückzuerobern und den Gegner unter erheblichen Verlusten aus 
seiner Ausgangsstellung zu vertreiben. 
Regelung der Befehlsverhältniffe. 
Die hierdurch und durch die mehrfach geänderten Absichten der Führung 
eintretende Paufe wurde benutzt, um die mehr als verwickelten Befehls¬ 
verhältnisse einigermaßen zu klären. Während nämlich die Brigade 
Kurland schon vor der letzten Wendung sehr eingehende Befehle auch für 
das Verhalten nach der Einnahme von Riga gegeben hatte, erhielt nunmehr 
der Führer der Landeswehr, Major Fletcher, vollkommen freie Hand. Er 
sollte nach dem Schreiben des Generalkommandos an die Ersten General¬ 
stabsoffiziere vom 16. Mai „die erforderlichen Besprechungen — im Sinne 
der dort gegebenen Gesichtspunkte — einleiten", also das Zusammenwirken 
mit den reichsdeutschen Verbänden von sich aus regeln. Die Brigade Kur¬ 
land wurde angewiesen, die von ihr getroffenen Maßnahmen als lettische 
Angelegenheiten der Landeswehr zu überlassen. Im Falle einer lettischen 
Aktion dürfe das Generalkommando, also auch die Brigade Kurland, nur 
dulden, nicht befehlen. Ihr Befehlsrecht setze erst wieder ein, wenn es sich 
darum handle, Anordnungen zu treffen, um die geschaffene Lage in den 
Rahmen der deutschen Verteidigungsstellung einzupassen. Der Brigadestab 
wurde angewiesen, sich ebenso wie das Generalkommando während der be¬ 
absichtigten Sonderaktion nicht an die Front zu begeben. 
In Wirklichkeit wurde schließlich das Unternehmen in allen Einzelheiten 
von dem an die Front entsandten Ersten Generalstabsoffizier des General¬ 
kommandos mit den Generalstabsoffizieren der Frontabschnitte durch¬ 
gesprochen. Es sollten hiernach erreichen: 
2. Infanterie-Brigade, d. h. die an der Front verbliebenen 
Teile der 1. Garde-Reserve-Division: Neugut—Gr. Ekau, 
Eiserne Division: Balling—Neuhos—Klein-Jungsernhof—Süd¬ 
spitze Jägelsee, 
Landeswehr: Jägelsee—Magnusholm. 
Diese Anordnungen bedeuteten taktisch insofern eine Umkehrung des 
ersten Befehls, als nunmehr statt des rechten der linke Flügel den Haupt-
	        
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