Volltext: Der Feldzug im Baltikum bis zur zweiten Einnahme von Riga

Das Freikorps BrandiS bei BauSk 
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Reue Kämpfe bei Bausk'). 
Ernstere Kämpfe entbrannten erst Ende April östlich und südöstlich von 
Bausk. Dort griff der Ruffe am 28. April mit starken Kräften die Front 
Bausk-Stalgen an und ließ gleichzeitig schwächere Abteilungen zwischen 
Muscha und Njemenek vorgehen. Diese letzteren wurden von der 9. Kompanie 
Garde-Reserve-Regiments 64 schon in der Sicherungslinie in Höhe von 
Bungenhof abgewiesen und bis westlich von Brnnowifchki verfolgt. Auch 
nördlich Bausk wurde der Gegner zurückgeschlagen und von der 12./64, 
gemeinsam mit der Schwadron Ulanen 16, aus den Gehöften um Memelhof 
vertrieben. Weiter nördlich warfen 7./2. Garde-Reserve-Regiments bei 
Mesoten und zwei Kompanien des I./ 1. Garde-Reserve-Regiments bei 
Annenbnrg die Russen unter starken Verlusten zurück. Das Geschwader 
Sachsenberg griff mit Bombenwürfen auf Kolonnen und Ansammlungen 
nördlich von Bausk ein. 
Über die Kämpfe bei Bausk selbst mag eine besonders lebensvolle 
Schilderung aus der Feder des Adjutanten des Freikorps Brandis Platz finden: 
„Wir waren recht froh, als am 22?) endlich die 64er kamen und uns 
am nächsten Morgen ablösen wollten. Von heute an ruhen wir uns 
erst mal ordentlich aus, dachte ich, als ich am 23. aufwachte. Da, auf ein¬ 
mal s... t bum, s... t bum, Kr... ach, Donnerwetter, das war ja ganz 
in der Nähe! Der Bolschewist meinte es heute gut. Frühmorgens um 
7° gleich die ganze Stadt mit Granaten zu wecken. Na, mal wieder was 
anderes! Heute konnten die Papiere mal liegen bleiben. Überall in der 
Stadt einzelne Einschläge. Ich mit dem Hauptmann rauf auf den Boden. 
Da, überall ein übles Maschinengewehrfeuer zu hören. Memelhof lag unter 
heftigem Artilleriefeuer, wir sahen Boettichers Reservezug vorgehen; schwere 
Maschinengewehre gingen, mit Reservegewehren, in ihre Stellungen an der 
Landsturmbrücke. In der Stadt blies Thomsen Alarm. Der Stoßtrupp, der 
auf unserem Boden lag, polterte die Treppen runter zu seinem Alarmplatz. 
Da raffelte auch schon das Telephon. »Ja, was ist denn da?« »Maischens, 
Memelhof.« »So, schön.« »Sollen wir Sperrfeuer schießen?«, fragt die 
Artillerie. »Ja.« »Wohin, wieviel?« So ging es durcheinander. 
„Unten türmten auf einen Einschlag in der Nähe unsere Pferdeburschen 
mit den Gäulen aus den Ställen. Ein Bursche kam und fragte, ob er 
‘) Skizze 11. 
*) Hier ist offenbar das Datum verwechselt. DaS geschilderte Gefecht hat erst am 
28. April stattgefunden. 
28. Slprtl.
	        
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