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Ruh« infolge Tauwetter 
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die Szoja-Linie halten und die Brigade ihre schwachen Reserven rechtzeitig 
hinter ihrem rechten Flügel bereitstellen. 
Auch im weiteren Verlauf des Monats April blieben die mehrfach er¬ 
warteten Vorstöße der Bolschewisten auf Bausk oder Szadow aus. Ob 
wegen des schlechten Zustandes der Wege oder wegen mangelnder Offensiv¬ 
kraft der Truppen, muß dahingestellt bleiben. Bei den vielfachen Er¬ 
kundungsvorstößen größerer oder kleinerer deutscher Abteilungen behielten 
diese regelmäßig die Oberhand. Die Ruffen rächten sich durch grausame 
Ermordung und Verstümmelung der in ihre Hand fallenden Gefangenen 
und Verwundeten. 
Die inneren Verhältnisse der Truppe lagen bei der Brigade 
Schauten ähnlich wie beim VI. Reservekprps. Die Disziplin war auch 
weiterhin bei einzelnen Abteilungen mangelhaft. Die Kompanie Merk, 
die sich durch die Abberufung ihres Führers beschwert fühlte, mußte nach 
Hause geschickt werden. Eine aus der Heimat zugeführte Sanitäts-Kom- 
panie verweigerte den Gehorsam, weil einige Leute wegen Beteiligung 
an geheimen Versammlungen entlassen werden sollten. Bei anderen Ab¬ 
teilungen sank der Mannschaftsbestand durch Kündigungen anläßlich der 
Frühjahrsbestellung in der Heimat in erschreckendem Maße. 
Beim VI. Reservekorps war an der ganzen Aa-Front infolge des 
Frühjahrstauwetters um den 10. April herum die erwartete Ruhe ein¬ 
getreten. Nur die Artillerietätigkeit nahm in dem Maße zu, wie es iufan- 
tmstisch stiller wurde. Die Aa ging mit Eis, auch die Ekau wurde un¬ 
passierbar, das Waldgelände versumpfte. Truppenbewegungen seitwärts 
der großen Straßen waren ausgeschlossen. Die kleinen Brückenköpfe östlich 
der Aa wurden geräumt, die rechte Flanke des Mitaner Brückenkopfes bei 
Tittelmünde an die Aa zurückgebogen. Gleichzeitig übernahm die 1. Garde- 
Reserve-Division die dortigen Stellungen bis in Höhe von Aahof. Als 
schwacher Punkt in der Aufstellung des VI. Reservekorps blieb neben dem 
Brückenkopf von Mitan nur die Gegend von Bausk, wo die 1. Garde- 
Reserve-Division bei der Schwäche der Brigade Schauten jederzeit aus öst¬ 
licher oder südöstlicher Richtung umfaßt werden konnte. Eine Zurücknahme 
dieses Flügels lehnte das Generalkommando ab, weil sie die Truppe jeder 
Ausklärungs- und Offensivmöglichkeit beraubt und ihr die einzige in diesem 
Abschnitt vorhandene bessere Unterkunftsmöglichkeit entzogen haben 
würde. 
An den Stellen, wo es nicht durch die Boden- und Wasserverhältnisse 
unmöglich gemacht wurde, entwickelte sich der sogenannte „E i e r k r i e g", 
10. April.