Volltext: Der Feldzug im Baltikum bis zur zweiten Einnahme von Riga

Werbestelle Baltenland 
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von Ersatz bei einzelnen Bataillonen sehr stark zusammengeschrumpft. Die 
Stimmung der Truppe wurde als „im allgemeinen gut" bezeichnet. Jeden¬ 
falls war ein guter Stamm vorhanden, der von der Wichtigkeit der Aufgabe 
der Bekämpfung des Bolschewismus durchdrungen war und vor allem in 
einem festen Vertrauensverhältnis zu dem Divistonsführer stand. 
Das Generalkommando wandte sich unter diesen Umständen am 4. April 
mit der dringenden Bitte um schleunige Überweisung zuverlässiger Truppen 
an das Oberkommando Nord und wiederholte diese am folgenden Tage 
mit dem Antrag auf Zuführung des in Stettin marschbereiten Detachements 
Poensgen. 
Im übrigen tat das Generalkommando selbst, was in seinen Kräften 
stand, um die durch die Lage an der Front dringend notwendige Stärkung 
der Kampfkraft zu erreichen. Es ordnete durch einen Korpsbefehl vom 
10. April die beschleunigte Umformierung des Regiments Libau, Bereit¬ 
stellung des Bataillons Henke zur Verwendung an der Front, die Ver¬ 
teilung der im Anmarsch befindlichen Verstärkungen — je eine schwere 
Batterie vom I. und XX. Armeekorps, eine Pionier-Kompanie der 
45. Reserve-Division, Marine-Detachements Stöwer und Rieckhoff, mobile 
Teile des Garde-Reserve-Jnsanterie-Regiments 64, eine Schwadron Garde- 
Dragoner und eine Infanterie-Kompanie des Gardekorps — an1). Zu vor¬ 
übergehender Verwendung sollten der 1. Garde-Reserve-Division ein 
Bataillon und eine Batterie der 45. Reserve-Division zugeführt werde«'). 
Das Detachement Schauroth wurde als Korpsreserve südlich von Mitau 
untergebracht. 
Allmählich machte sich auch die Tätigkeit der unter dem Namen „W e r b e - 
stelle Baltenland" in Deutschland geschaffenen Organisation fühl¬ 
bar. Ferner überwiesen die zuständigen Stellen auch im Mai weitere Ver¬ 
bände, wie die Freikorps Michael und Weickhmann. War auch der taktische 
Wert dieser Verstärkungen sehr verschieden, so konnte doch die Führung aus 
dem ihr jetzt reichlicher zur Verfügung stehenden Material sich allmählich ein 
ausreichendes Werkzeug schaffen. Die Eiserne Division erreichte im 
Laufe des Mai die kriegsgliederungsmäßige Stärke einer Division durch 
Umbildung der bestehenden Formationen und durch Hinzutritt des Freikorps 
Poensgen. Die Verpflegungsstärke der 1. Garde-Res erve-Division stieg auf 
fast 32 000 Mann3). Der Stab dieser Division war auch weiterhin mit be- 
*) Zum Teil später nicht eingetroffen. 
2) Später unterblieben. 
3) Siche Kriegsgliederung Anlage 4. 
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