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im Jahre 17Ö1 ein Capital von 2000 fl. zum unentgeldlicheii
Kinderunterricht für den Schulmeister, und üoo fl. aufSchul-
bedürfniffe für die Kinder- bestimmte.
Die Herrschaft hat hier einen Ziegelofen, theils zum ei
genen Gebrauche, theils zum Verkaufe, wie auch eine bedeu
tende Schäferey.
IX. Pfarre Herzogbirbaum *)♦
Nördlich von Stockerau, und 4 Meilen von Wien, in einer
angenehmen Fläche/ die aber/ det vielen natürlichen Wasser
quellen wegen/ mancher Ueberschwemmung ausgesetzt ist/ liegt/
von Hügeln umgeben/ der Ort Herzogbirbaum/ vor
Zeiten H olzelbirbanm genänm / seinen Nahmen tragend
von dem dazumahl mitten im Orte liegenden kleinen Geholze.
Im Jahre 1214 besaß diesen Ort Gerh a r d von Ober-
tezza- (Pilgram); doch spater erscheint eine eigene Orts-Fa-
^ milie/ aus welcher wir auf das Jahr ,387 einen H e r t n e i d
von Hertz og pirb aum/ sammt eigenem Jnsiegel/ bey
Duettms finden. —^ Im Jahre 1684 war hier G e or g Wol-
fahrt begütert (Pilgram).
Jetzt ist Herzogbirbaum ein Dorf Mit einer Pfarr
kirche/ dem Andenken der Enthauptung des heil. Johann
des Tä' Ufers geweiht/ und bevölkert von 744 gutherzigen
und gastfreyen Menschen/ die in 122 Häusern seßhaft sind/
aus denen einzig nur derSchaf fl er- oder W ir t h sch a f t s-
hof der hiesigen Herrschaft S teinabrunn bemerkbar her
vortritt. —u
Dieser Ort mag/ uralter Sage nach/ bereits über 600
Jahre/- oder noch länger bekannt seyn; denn trotz des gänz
lichen Mangels aller Denkmahle und Urkunden/ die vermuth
lich bey dem großen Brande des Pfarrhofes im Jahre
1697 und i8oi zu Grunde gingen/ erhielt sich dennoch die
») Nach dem Berichte des Herrn Pfarrers Franz S ch m i d, und den
Beyträgen des fürstertzhjschöflichm Consistvrial-Archives.