Volltext: Historische und topographische Darstellung von Korneuburg und Stockerau und ihren Umgebungen, oder das Decanat am Michaelsberge [9,2] ([9] = Abth. 2 ; Bd. 2 ; / 1829)

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Mer von Klosterneuburg gelegen«, die ihm Herzog Wilhelm aus 
besondern Gnaden geschenkt hatte. — Den Hof gab späterhin, 
i. I. >4oS, der nähmlichePropst und sein Convent, mit allem, 
was »darein und dazu gehört, zu Dorf und zu Feldt sammt 
ihren Traidt-Zehent daselbst« dem Niklas Lüechler Legen 
dem in lebenslänglichen Bestand, daß er davon alljährlich 8 Muth 
Waiz — 8 Muth Haber — und 6 Fueder Stroh, dem Stifte 
abreichen sollte. — (Archiv. Claust.) 
In einem alten Zins-Gült- oder Saalbuche des Stiftes 
Klosterneuburg, ungefähr aus dem Jahre i5o5, heißt eS unter 
andern: »Nota. Servicium in Hofen: 32 Khäs vnd 
34 Huener, auf das ganze Jahr.« 
Um diese Zeit war aber dieser Ort, wenigstens den Gebäuden 
nach, nicht mehr vorhanden. Denn da die Lage dieses Dorfes 
bey manchen feindlichen Einfällen der Stadt Korneuburg vielen 
Schaden und gefährlichen Nachtheil brachte, indem sich die 
Feinde, der Nähe wegen, oftmahl in selbes hineinwarfen, sich 
darin versteckt hielten, und von hier aus ihre verderblichen 
Operationen gegen die damahls stark befestigte Stadt mit vielem 
Vortheile unternahmen, so wurde dieß Hofen, um weiterem 
Ungemache zu entgehen, i. I. 1460 den Flammen Preis gege 
ben, und hierdurch daS Daseyn dieser Ortschaft auf immer 
y e r n i ch t et. — 
Späterhin mag wohl von einigen Besitzern hiesiger Grund 
stücke der Versuch gemacht worden seyn, hier abermahls ein 
kleines Dorf zu errichten; allein ein kaiserlicher Befehl, 
der Korneuburg vor jeder Eroberung sichern sollte, trug den dor- | 
tigen Bürgern ein für allemahl auf, die Wiederherstellung jener 
Dorfschaft »so zum Höfen genannt/ und bey Tuttendorf gelegen 
war«, nun und nimmermehr zuzugestehen. (Arch. Claust.) 
So blieb Korneuburg seit jener Zeit ohne Vorstädte und 
nähere Häuserreihe; denn selbst der nächste, aber durch die 
Zigeun-Au geschiedene Ort ist jenes Tuttendörfchen, das den 
Bewohnern der hiesigen Stadt wohl keine Gefahr, doch desto 
mehr Annehmlichkeit und Vergnügen gewähret.
	        
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