Volltext: Historische und topographische Darstellung von Korneuburg und Stockerau und ihren Umgebungen, oder das Decanat am Michaelsberge [9,2] ([9] = Abth. 2 ; Bd. 2 ; / 1829)

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Korneuburg , einiger Unordnungen und des vernachlässigten 
Gottesdienstes wegen, auf kaiserl. Befehl untersuchen; doch 
seine darüber gegebenen Berichte sind nicht bekannt. — Indeß war 
kurz darauf, nähmlich im Jahre 1644- der hiesige Beneficiat 
zugleich Prädicant in Korneuburg , hatte vier Viertel Wein 
gärten, die aber in Abbau waren, einigen Burgrechtzins, und 
zur Wohnung ein eigenes Haus in der Kirchengasse, bey ziem 
lichem Baue. Im Jahre »656 besaß diese Stiftung Hr. Georg 
Vilwertus, ein alter kranker Priester, der nebst den 40 
Pfund Pfennigen eigentlichen Einkommens/ eine Hülfe vom 
Spitale und etliche Eimer Wein erhielt. — Auf geschehene 
Ueberantwortung dieses Beneficiums an die hiesige Stadt von 
Seite der Landschaft, haben Richter und Rath alsLehensherrn 
dasselbe vom Jahre 1066 bis »672 inne gehabt, und nach 
mahls dem Pfarrherrtt zu Bisamberg verliehen, der dasselbe 
noch im Jahre' 1S79 genoß. — 
4. Das St. Michaels -Bettefieium, das die Stadt 
Korneuburg intte hatte/ stifteten Hr. Nielas Leitgeb, Pfarrer 
zu Vtldorf (Hütte.ldorf), der hier seine Grabstätte fand, und 
Caspar Strasser, Bürger zu Korneuburg, laut Stiftbrief vom 
Jahre 1496, auf vier ewige Messen auf St. Michaels Altar 
auf der Pfarrkirche , von denen jedoch eine auf St. Leonhards 
Altar derselben Kirche, auf dem »Kerntner« (neben dem Bein 
hause) gelesen weiden sollte- — Richter und Rath dieser Stadt 
verliehen gleich im nähmlichen Jahre dieß Beneficium, Mit 
allen dazu gehörigen Gründen und Einkommen, das späterhin, 
nebst dem Ertragnisse der Weingärten, sich etwas über i5 Pfund 
Pfennige belief, einem Johann Wacht! von Papen- 
thal, der vor Zeiten Vicarius zu Mistelbach war. — Anno 
i53o besaß dasselbe noch Georg Weigl; — im Jahre i558 
war es aber schon so schlecht, daß kein Priester dasselbe ferner 
verlangte. ,—Das dazu gehörige Häuschen neben St. Annens 
Stifthaufe war ganz verödet; und so erhielt dieß Beneficium 
im Jahre 1676 Caspar Muz, Rathsbürger zuKorneuburg, 
für seinen gleichnahmigen Sohn, zur Beförderung seiner Stu 
dien, jedoch mit Verpflichtung aller dazu gehörigen Dienste. ^ 
Durch Maximilian II. erhielten auch dieß Beneficium, zur
	        
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