Volltext: Alpenkrieg

Asiago und der Ebene allein zu verlassen. Die Angriffe 
Im Sommer und Herbst 1916, geführt, um das verlorene 
Gelände wieder zu gewinnen, sind im allgemeinen fehl¬ 
geschlagen. Bis auf einen kleinen Erfolg am Monte Zebio 
ist es nirgends gelungen, den Verteidiger aus seiner 
selbstgewählten Abwehrfront zu verdrängen, obgleich er 
einer dreifachen Uebermacht standhalten mußte. Der 
Pasubio, der Cimone, die Assaschlucht bilden seit dem 
Herbst 1916 schwere, ja unüberwindliche Hindernisse. 
Nach langwierigen und verlustreichen Erkundungsvor¬ 
stößen reift daher der Plan, es ganz im Nordosten, 
zwischen Val Sugana und dem Assaknie zu versuchen. 
Der Ausgang der zehnten Isonzoschlacht, die Wahr¬ 
scheinlichkeit, noch in diesem Jahre 1917 mit einer 
Offensive der Mittelmächte rechnen zu müssen, veran¬ 
laßt Graf Cadoma, sofort an die Ausführung dieses 
Planes zu schreiten. Anfangs Juni werden über 60.000 
Mann an der beabsichtigten Durchbruchsstelle zusam¬ 
mengezogen. Das k. u. k. III. Korps hat dieser bedeu¬ 
tenden Macht kaum ein Drittel gegenüberzustellen, ganz 
abgesehen davon, daß während und nach der ungemein 
verlustreichen zehnten Isonzoschlacht immer wieder Bat¬ 
terien und Spezialformationen von den Sieben Gemein¬ 
den abgezogen wurden. Der Ausgang dieses Ringens ist 
daher mehr als zweifelhaft. 
Am 10. Juni bricht das Unwetter los. Ein Trommel¬ 
feuer von vielen Stunden legt die Stellungen zwischen 
Monte Civaron und dem Zebio vollständig in Trümmer, 
während gleichzeitig längs der Assa und bis zum Monte 
Cimone schwere Feuerüberfälle die Reserven des Ver¬ 
teidigers festhalten sollen. Und dann fluten die italieni¬ 
schen Sturmkolonnen heran, werfen sich auf den er¬ 
schöpften Gegner. 
Es dauert nicht lange, bis die altbewährte Kampf¬ 
kraft des Grazer Korps auch hier wieder zum Ausdruck 
kommt: Der Feind muß überall in seine Ausgangsstel¬ 
lungen zurück, nur im Gefätlsbruch gegen das Suganer 
Tal und auf dem Monte Ortigara gelingt es ihm, in 
die Abwehrfront einzubrechen und sich allen Gegen¬ 
stößen lokaler Reserven zum Trotz zu halten. Immerhin 
hat die Heftigkeit des Widerstandes zur Folge, daß der 
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