Volltext: Alpenkrieg

mitfein zeitweise bis zu 4Ö.000 Mann Infanterie einge¬ 
setzt wurden. War es am Monte Limone möglich, schon 
nach zweieinhalb Monaten den Kampf durch eine Gip- 
felsprengung zu entscheiden, so dauerte es auf dem 
Pasubio fast zwei Jahre, bis das Messen der Kräfte 
sein Ende durch die Zertrümmerung der feindlichen 
Platte fand. Und während dieser endlosen Zeit waren 
es immer die Kaiserjäger, die die Last dieses Pingens 
zu tragen hatten: der Monte Pasubio war ihr Berg 
und zugleich das unvergängliche Denkmal ihrer Ge¬ 
schichte; er war ihr Golgatha und der höchste, der 
strahlendste Gipfel ihres Ruhmes - . . 
6. 
Als die Kaiserjäger Ende Juni 1916 zum ersten¬ 
mal auf den öden Hängen „ihres" Berges lagern, ist 
droben auf der „Platte" von den späteren, äußerst ver¬ 
wickelten und raffiniert angelegten Bauten so gut wie 
nichts vorhanden. Weder hüben noch drüben hatte man 
bisher Zeit gefunden, mehr als Steinriegel und Sand¬ 
sackdeckungen aufzuschichten. Auch waren beide Geg¬ 
ner durchaus auf Angriff eingestellt und alle ihre Sor¬ 
gen galten den Vorbereitungen dieses Angriffs, von dem 
sich beide die Entscheidung erhofften. 
Am 2. Juli entlud sich das Gewitter. Nach einem 
mächtigen Artilleriefeuer prallen die beiderseitigen In¬ 
fanterien aufeinander und es kommt zu einem verlust¬ 
reichen Gefecht, ohne daß es einem der Gegner ge¬ 
lingt, den andern zurückzudrängen, geschweige denn ihm 
seine Ausgangsstellung zu entreißen. 
Da gehen plötzlich über die Osthänge des so heiß 
umkämpften Gipfels Schwarmlinien vor, stoßen auf die 
Alpini, treiben sie unaufhaltsam zurück: Das 1. Regi¬ 
ment der Tiroler Kaiserjäger greift ant Sein Sturmlauf 
ist so gewaltig, daß niemand mehr an der Entscheidung 
zweifelt, die in der Umfassung des Gipfels von Osten 
her liegt. Wenn die Artillerie die Italiener auf der 
feindlichen Platte so lange niederhält, bis die Kaiser¬ 
jäger ihren Flankenstoß zu Ende geführt haben, ist 
der Pasubio genommen. 
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