Volltext: Ober-Oesterreich

aber nur spärlich hinein in die engen, groben Felsennester, wohl aber erklang auch auf ihren Söllern 
viellieber Harfenklang zum Minnesang. Der preisgekrönte ritterliche Minnesänger Dietmar von Aist 
hatte seine Heimburg zwischen Ried und Wartberg auf einem Bergkogel, der bis heute seinen 
Namen „Altaist" behauptet, obwohl1 über dem Burggrund schon längst eine blumige Matte liegt. 
Ein Dietmarisches Frühlingslied hat Edward Samhaber, auch ein geborener Mühlviertler, ins Neu¬ 
hochdeutsche übersetzt. „Ahi, nun bringt die schöne Zeit der Vöglein Melodei, schon grünt die 
Wiese weit und breit, der Winter ist vorbei. Bald siehst du Blumen allerwärts voll hundertfarbigen 
Scheins; darüber freut sich manches Herz und tröstet sich auch meins.'* 
Dietmar von Aist hatte die große, reine Seele, mit der er die blühende Heimat als Freuden- 
bringerin und Trösterin empfand. Durch das Lied des Minnesängers, das als Frohbotschaft wie ein 
Lerchentriller aus der schlichten Heimatflur aufstieg, hat der Altaistkogel im Mühlviertel einen 
unvergänglichen Zauber gewonnen. Auch wird die mittelalterliche Romantik den Ruinen, Burgen 
und Schlössern des Mühlviertels nie entschwinden, der Burgenzauber webt fort durch die Jahr¬ 
hunderte, er durchflimmert die Landschaft und rieselt auch im Blute ihrer Bewohner. 
Von vielen der ältesten Burgen ist nur noch die Stelle bekannt, wo sie gestanden sind, oder 
es liegen noch Mauertrümmer da, die dicht überwachsen, sich schwer vom natürlichen Felsgestein 
Ruine Prandeck Aufn. E. Fürbäck, Linz
	        
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