Volltext: Ober-Oesterreich

Auf seiner Fahrt vom Steirischen ins Oberösterreichische mußte er eine tiefeingerissene Enge 
passieren, in der die dräuenden Wände des Sarsteins und des wegen seiner Unwegsamkeit früher sogar 
mit dem Teufel in Verbindung gebrachten Koppenberges nur so viel Platz lassen, als der Fluß 
sich im Laufe der Zeiten erkämpft hat. Doch der Mensch rang ihnen in wesentlich kürzerer Zeit ab, 
was er brauchte und legte ihnen Fesseln in Gestalt von bandartig sich schlingenden Straßen und 
langhinziehenden eisernen Parallelen an, bohrte künstliche Stollen durch die starren Felsrippen, mit 
der Überlegenheit seiner Technik der elementar plumpen Naturgewalt spottend. So wurde die wild¬ 
romantische malerische Koppenschlucht ein Anziehungspunkt für alle, die die Natur zwar gebändigt, 
doch nicht entweiht zu schauen lieben. 
Aufstieg zur Schönbergalpe 
In dieser Schlucht, vom Dorfe aus auf der stets ebenen, durch Wald führenden Straße in 
45 Minuten erreichbar, liegt das erste der unterirdischen Wunder — die Koppenbrüller- 
höhle. 
Eine steile Seitenschlucht von grandioser Wildheit zieht von der Traun 50 m hoch am 
Hange des Koppen hinauf, oben endigend mit einer überhängenden Felswand, in der ein 10 m hohes 
Portal sich öffnet — eine Szenerie, die nicht leicht ihresgleichen findet. Wenngleich Höhlung und 
das blankgefegte Bett der Steilschlucht, die wir auf einem luftigen Stege überschreiten, zumeist 
trocken liegen, so verrät die ganze Situation, daß die gewaltigen Wassermassen, die das tiefe Rinnsal 
in den Fels gruben, zu Zeiten aus dem Innern der Höhle hervorbrechen mögen. Von dieser Er¬ 
scheinung, die ein Naturphänomen ersten Ranges ist, leitet die Höhle ihren Namen her. Zur Schnee¬ 
schmelze oder nach starken Niederschlägen stürzen mit Wutgeheul die im Innern zusammenströmenden 
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