Volltext: Ober-Oesterreich

Großmachtsspielereien der Habsburger, die viel Geld kosteten, ließen kein Geld daheim und vereitelten 
jede große Unternehmung. 
Von den Bauernkriegen wurde Linz schwer heimgesucht, im Jahre 1626 von den Bauern¬ 
haufen Fadingers belagert und arg beschädigt. Im Jahre 1742 wurde es von den Bayern und 
Franzosen besetzt, darauf von den Österreichern belagert und eingenommen. Dabei brannte fast die 
ganze Vorstadt nieder. Auch sonst suchten große Feuersbrünste die Stadt heim, die sie besonders im 
Mittelalter fast völlig einäscherten. 
Um die wirtschaftlichen Verhältnisse des siebzehnten und achtzehnten Jahrhunderts kennen zu 
lernen, sollen einige Beispiele angeführt werden. Im Jahre 1734 starb Johann Adam Pruner, der für 
wohltätige Stiftungen ein Vermögen von 175.000 Gulden vermachte. Er war ein reicher Handelsherr. 
Dieses für die damalige Zeit riesige Vermögen zeigt, wie sehr Linz an dem Aufschwung des Handels 
in der merkantilistischen Zeit teilnahm; denn die Ansammlung so großer Vermögen nicht allein dieses 
langjährigen Bürgermeisters von Linz, sondern erwiesenermaßen auch anderer Kaufherren beweist, 
daß ein kraftvolles Bürgertum in der Stadt lebte und am großen allgemeinen Wirtschaftsleben teilnahm. 
Es bestand damals auch bereits eine Wollzeugfabrik, die im Jahre 1671 vom Linzer Bürger Christian 
Sindt errichtet wurde. Dieses blühende Unternehmen ging im Jahre 1 754 in staatlichen Besitz über — 
eine für heutige Begriffe seltsame Begebenheit. Damals aber lag die Beteiligung des Staates an der 
erstarkenden industriellen Produktion ganz im Geiste der Zeit. Erst im Jahre 1854 wurde die Fabrik 
aufgelassen und zu einer Kaserne umgewandelt; ein Zeichen der Zeit! Der Staat hatte inzwischen 
sein Wesen stark verändert. 
Rathaus und Dreifaltigkeitssäule 
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