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immer hielt, Aber die Artillerie hatte gute Arbeit getan und den Nerven der Besatzung so¬ 
weit zugesetzt, daß auch diese nach kurzem Kampfe die Waffen streckte. 
Etwas abseits vom Gipfel lagen am Osthange Kavernen, welche einem Großteile der 
Reserve Schutz geboten hatten,: diese wollte sich nun angesichts der drohenden Gefahr salvieren. 
Doch Oblt. Appel hatte die Ausreißer wahrgenommen, legte rasch entschlossen das Feuer seiner 
Kompagnie vor die Kavernen und verhinderte das Entweichen der noch darin Besindlichen, 
welche er dann — im ganzen 350 Männer, darunter den Regimentsstab, mit dem Regiments¬ 
kommandanten und der Kasse mit 13.000 Lire — gefangen nahm. 
Die Beute an diesem Tage war beträchtlich. 638 Gefangene brachten die Linzer ein, 
3 Geschütze, 2 Scheinwerfer und 10 Maschinengewehre wurden erobert. Die eigenen Verluste 
beliefen sich auf die geringe Zahl von 66. 
Die Nacht beendete den Kampf und es wurden Vorkehrungen getroffen, den Gewinn 
des Tages zu sichern. Rasch waren in dem meterhoch liegenden Schnee Gräben aufgeworfen, 
Feldwachen vorgeschoben und in 
dieser Lage erwartete man den 
nächsten Tag. 
Das 5. Baon hatte inzwischen 
als zweite Linie den nördlichen 
Plateaurand des Costons erreicht, 
schloß unmittelbar an das 4. Baon 
an, das mit der 13. Kompagnie 
unter Lt. Hans Haager auf dem 
Sattel der Casalena lag, diesen 
von den Italienern geräumten 
Stützpunkt besetzt hielt und seiner¬ 
seits wieder im Anschlüsse an 
das Tiroler Kaiserjägerregimeut 3 
stand. Am 16. Mai wurde hier noch 
die 15. Kompagnie eingeschoben. 
Durch den hartnäckigen Wider¬ 
stand, welchem das Nachbarregiment 59, bei Osteria Fiorentini am östlichen Fuße des Costons, 
an dem Wege auf den Coston d' Arsiero, begegnete, stockte der Vormarsch bis zum 17. früh. 
An diesem Tage rotierte das Regiment noch vor Tagesanbruch etwas nach Westen und nahm 
eine neue Gruppierung mit den Baonen 1 und 3 zum Angriffe an. Zur Unterstützung wurden 
alle Infanteriegeschütze am Osthange des Costons in Stellung gebracht. 
Der Raum um Osteria Fiorentini lag unter dem furchtbaren Feuer der schweren 
Festungsgeschütze des Campomolons und es drohte die Gefahr einer heillosen Verwirrung, im 
Falle es dem Gegner gelingen sollte, seine Achtundzwanziger unter die hier geschoppten Baone 
von 14, 59 und 50 zu bringen. Man strebte daher eine schleunige Entwicklung und Vor¬ 
rückung an. Die gewaltigen Truppenansammlungen in dem beschränkten Raume und das 
schwere italienische Abwehrfeuer verzögerten aber dieselbe. Die Sonne war bereits im Abstiege, 
als die ersten Wellen des Infanterieregiments 14 den stark bewaldeten Osthang erklommen, 
während das 3. Baon über den Kamm hinaus bis an den Sudhang eine Verschiebung vor¬ 
nahm und dort den Anschluß an das 1. Baon herstellte. Das ganze Gelände bedeckte ein 
dichter, mit vielen Birken durchsetzter Laubwald, der die Vorrückung des 1. Baons, das, ursprüng¬ 
lich als zweites Treffen gedacht, hinter den 50gern vorgehen sollte, später aber zwischen die 
vorrückenden Schützenlinien der Jnfanterieregimenter 50 und 59 geriet, verschleierte. Die 
Kompagnien konnten fast verlustfrei die Feuergarbe, mit denen die Italiener den Hang von 
oben zu sperren versuchten, passieren und die Saumlinie erreichen, wo erst die eigentliche 
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