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den an Zahl weit überlegenen Gegner an. Ein feindliches Flugzeug hatte Zeisberger bereits 
brennend zum Absturz gebracht, als er, von einem hinter einer Wolke unvermutet auftauchenden 
feindlichen Flieger, auf kurze Distanz aus zwei Maschinengewehren beschossen wurde. Von zahl¬ 
reichen Geschossen der Maschinengewehrgarbe getroffen, sank Zeisberger blutüberströmt auf seinen 
Pilotensitz nieder und gab noch während der Rückfahrt seinen Heldengeist auf. Sein Unter¬ 
offizierspilot, welcher auch jedoch nur leichter verwundet war, brachte das Flugzeug mit seinem 
toten Beobachter auf das eigene Flugfeld zurück. Allgemein war die Trauer um den gefallenen 
Helden, da Oblt. Zeisberger einer der fähigsten, hoffnungsreichsten und beliebtesten Flieger 
seines Staffels war. Über Veranlassung seiner Kameraden wurde Zeisberger, welcher wenige 
Monate vor seinem Heldentode geheiratet hatte, nach seinem 
Heimatsort Amstetten in Niederösterreich überführt und 
dort in besonders feierlicher Weise, unter Beteiligung der 
ganzen Gemeinde, vieler Offiziersdeputationen und zahl¬ 
reicher Vereine, zur letzten Ruhe bestattet. Die Kame¬ 
raden des Hessenregiments übermittelten dem gefallenen 
Helden ihre letzten Grüße durch eine Offiziersdeputation. 
Den gramgebeugten Eltern sowie seiner jungen Gattin 
wurde allgemeine Anteilnahme entgegengebracht. 
Oblt. Zeisberger fand den Fliegertod wenige 
Tage vor seiner Beförderung zum Hauptmann. Dieser 
beispiellos tapfere Offizier wurde noch nach dem Tode für 
seine letzte Waffentat, mit dem Ritterkreuz des Leopold¬ 
ordens mit der Kriegsdekoration und den Schwertern, 
Allerhöchst ausgezeichnet. Mit ihm schied einer der tapfer¬ 
sten und tüchtigsten Offiziere der österreichischen Armee aus dem Leben, tief betrauert von 
allen, die ihn kannten. Namentlich die Hessen, stolz darauf, daß sie Zeisberger einen der Ihren 
nennen durften, werden ihm für ewige Zeiten ein ehrenvolles Andenken bewahren. 
hptm. Mais Nitt. 
Während des Gefechtes von Oserdöw, wohl des schönsten und schneidigsten, das die 
Hessen im Verlaufe des Weltkrieges siegreich bestanden, bei welchem es so schwer fällt einzelne 
hervorzuheben, weil jeder in heller Begeisterung sein Bestes 
gab, stürmte Hptm. Ritt in der vordersten Reihe seines 
Fähnleins gegen den Feind. 
In der blutigsten und opferreichsten Aktion des Regi¬ 
ments zu Beginn des Feldzuges, am 31. August 1914 
nordwestlich Liski beim Netrebawalde, führte Ritt mann¬ 
haft und energisch den rechten Flügel des im deckungs¬ 
losen Gelände angreifenden Baons Ontl. Hiebei schwer 
verwundet, verschied er noch auf den: Schlachtfelde. 
Das Regiment verlor mit Ritt einen der besten 
und tapfersten Offiziere, einen treuen und selbstlosen 
Kameraden, dem auch seine Leute aufrichtig zugetan 
waren. Das Militärverdienstkreuz 3. Klasse mit der Kriegs¬ 
dekoration war die Anerkennung für seine Tüchtigkeit. 
Eine stillergeben trauernde Gattin und zwei un¬ 
versorgte Kinder entbehren, wie in so vielen anderen Fällen auch hier der Wohltat, ihrem 
Schmerz an einem Grabhügel in der Heimat lindern zu können. 
Oblt. Oskar Zeisberger. 
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