Volltext: I R 14

Wie nicht anders zu erwarten stand, wurde bald bekannt, daß ihm auch im neuen 
Regiment die allgemeine Zuneigung treugeblieben und so gaben wir uns mit dem Bewußtsein 
zufrieden, Hämmerle habe auch dort eine liebe Heimat gefunden. 
Doch da traf nach fast einem weiteren Jahre — zu Beginn des Februar 1918 — die 
tieferschütternde Kunde ein, daß Hämmerle gefallen. Bei den schweren Kämpfen der Kaiserjäger 
am Mte. di Val Bella fand er, wie immer rastlos am nahen Hilfsplatz seiner schweren 
Pflicht obliegend, in der auch später viel Hessenblut fordernden Frenzellaschlucht den Tod 
der Helden. 
So entwich viel zu jäh ein Leben voll Hochherzigkeit und Edelsinn. Endete allen zu 
früh ein Mann voll nimmermüdem Schaffensdrange und steter Hilfsbereitschaft, schloß ein leuch¬ 
tendes Beispiel hehrster Pflichterfüllung und selbstlosester Hingabe an seinen Beruf die Augen. 
Wir werden unseren Hämmerle, diesen edlen Priester und wahrhaftigsten Apostel 
lauterster Menschenliebe, niemals vergessen. 
Mit. Wmzrl Mlroch. 
Ursprünglich nicht dem Regimente angehörend — er kam erst im Herbst des Jahres 
1915 als Kommandant zur 16. Feldkompagnie — hat Oblt. W. Mlöoch in kurzer Zeit die 
Sympathien von Offizier und Mann in selten hohem 
Maße erworben. Liebenswürdig wie nur je ein Slawe, 
hatte er jeden zum Freunde. 
Beim Angriff auf den Coston d' Arsiero drang 
ihm vom Campomolon her eine Schrapnellkugel durch 
die Nieren und auf eine Tragbahre gebettet, starb er, 
noch ehe man ihn nach rückwärts bringen konnte, den 
Tod des Soldaten am Schlachtfelde. 
Bei der Mga. Osteria Fiorentini liegt sein Grab, 
dessen Pflege sich seine Kompagnie angelegen sein ließ, 
so lange sie in der Nähe weilte. Heute noch, wenn man 
einem der wenigen alten Sechzchner den Namen „Mlöoch" 
nennt, wird er mit leuchtenden Augen sagen: „Ja 
unser Mlöoch — das war ein ganzer Kerl!" 
ist. i. d. Kks. Ludolf Troggk. 
Ein Wiener Professor kam mit dem ersten Marschbaon ins Feld. In den schweren 
Kämpfen um Grüdek hat er mit seinem Zuge im schwersten Artilleriefeuer die Grodecka gora 
gestürmt. Auf dem halben Wege erhält er einen Armschuß. Lt. Tragge wankte nur eine Sekunde 
lang, seine Leute konnten es kaum merken, dann riß er sich hoch: „Nur vorwärts, vorwärts!" 
— und stürmte weiter. Die Höhe wurde erklommen, die Russenstellung fiel — zu gleicher Zeit 
aber auch der tapfere Tragge. Ein Herzschuß brachte dem Helden den Tod. 
ist. i. d. Les. Dr. jfrsnz Grüner. 
Er wurde am 19. Juni 1917 bei Porta Lepozze durch einen Granatvolltreffer getötet. 
Karl Kraus gedachte im Oktoberheft der „Fackel" in folgenden Zeilen seines entschwundenen 
Freundes: 
„Franz Grüner ist, dreißig Jahre alt, aus dem Leben gerissen worden durch einen 
jener vollkommen wirksamen Zufälle, die das menschliche Ingenium erfunden hat, um seine 
Opfer auch nicht mehr begraben zu müssen. Es ist an der Südwestfront geschehen, wo er als 
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