Volltext: I R 14

geschieht kein Unglück. Die Kompagnie kommt von der Brigade, „hat nicht menagiert", das Essen 
soll ihr nachgeschleppt werden, ganz unglaublich. Der tapfere Remele führt die Kompagnie 
durch den Graben der sechsten auf ihren bestimmten Platz, ein schauerlich gefährdeter Weg — 
doch heute ist ein Tag der Wunder — die Italiener merken nichts und um 12 Uhr ist Oblt. 
Scharitzer mit den Leuten an Ort und Stelle — aber hungrig. 
Der Mond ist Gott sei Dank nur selten sichtbar und die Italiener streuen deshalb 
auf gut Glück den ganzen Raum ab. 
Die zerschossenen Leitungen in den Grüben werden immer wieder von den pflicht- 
getreuen Telephonisten hergestellt. 
Und so wird es langsam 2 Uhr 30 Minuten früh — die Aktion beginnt. 
Kampf um die Koke 2071. 
Die Aktion „Anna". 
Der versuchte Durchbruch am 11. Juni war vereitelt worden. Die ungünstige taktische 
Situation der eingesetzten Vierzehner, hauptsächlich aber die ja noch immer drohende Wegnahme 
des Grenzkammes, machte die Wiedergewinnung der Kote 2071 unerläßlich. 
Obstlt. Aurel Büszel, der Kommandant des Halbregiments (1. und 3. Baon) im 
Astieotale, welches ebenfalls heranmarschierte, wurde vom 11. Armeekommando mit dieser 
schwierigen Ausgabe betraut. 
Die Unternehmung, für den 15. Juni bestimmt, erhielt den eingangs erwähnten Deck¬ 
namen. Beigestellt wurden von meinem Baon die 5. Kompagnie (Brigadereserve), die 14. Kom¬ 
pagnie vom 4. Baon, die Sturmkompagnie des Infanterieregiments 17, die Sturmzüge 2/14, 
3/59 und eine Kompagnie vom Armeesturmbaon aus Levieo; mächtiges Artillerie- und Minen¬ 
werferfeuer war zugesagt. 
Selten ist etwas unter ungünstigeren Auspizien begonnen worden. Obstlt. Baszel, 
telegraphisch herbefohlen, mußte im schwersten Artilleriefeuer, ohne Kenntnis des Terrains und 
der ihm ad. hoc unterstellten fremden Unterkommandanten und Truppen disponieren, die aus 
allen Windrichtungen mitwirkenden Batterien orientieren usw. 
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