Volltext: I R 14

Befohlen wurde rückwärts vielleicht viel, aber alles kam mit stundenlanger Verspätung oder 
gar nicht in die Front. Desgleichen waren alle Situationsmeldungen beim Einlangen überholt. 
Ordonnanzen aus den Sektionen zu meinem Standpunkt, der ja in der Front lag, 
brauchten — auf dem Bauche kriechend — eine Stunde, 
so lange Zeit beanspruchten die Umwege und das Warten 
auf Feuerlücken. 
Situation vor dem Einsetzen der Vierzehner. 
Vom 6. bis 10. Juni bombardierte der Feind den 
ganzen Frontraum des 3. Korps, mit Ausnahme des glück¬ 
lichen Asticotales. 
Besonders heftig litt der linke Flügel und die 
Mitte. Die Schutzbauten -und Gräben gingen fast voll¬ 
ständig zu Grunde, der deckende Hochwald am Mte. Zebio 
wurde durch das Trommelfeuer in eine Massenversammlung 
von Telegraphenstangen verwandelt. 
Alle Kaliber, von den feindlichen Gebirgsgeschützen, 
(Tschinn-Bum genannt, weil ihre nahe Aufstellung Abschuß 
und Geschoßexplosion zusammenfallen ließ), bis zu den 
schwersten englischen Kalibern und italienischen Schiffs¬ 
und Festungsgeschützen, bearbeiteten den Frontgraben. 
Ganz gewaltige Wirkung hatten ihre schweren 
Minenwerfer (an die 40 cm), welche mit der bisher noch 
niemals erlebten Portäe von 2-5 km durch die Luft gewackelt kamen. Im absteigenden Aste, 
fast 90grädig, schützte auch keine 5m hohe, senkrechte Felswand vor dem Verderben. 
18 Alpinibaone und 2 Jnfanteriebrigaden standen den 5 oder 6 eigenen Flügelbaonen 
gegenüber. 
DieAnhäufung derTruppen, gegenüber dem eigenen linken Flügel, war besonders auffallend. 
Nach fast 4tägigem Artillerie- und Minenwerferfeuer, am 11. Juni um 1 Uhr früh, 
drang der Italiener, im die Stellung der 20er-Jäger am linken Flügel des Korps, ein. Es 
herrschte tiefer Nebel. Die wahren Ursachen werden wohl nicht zu ergründen sein, weil die 
Jäger fast alle Offiziere bei den Gegenstürmen verloren. 
Auch das bereits in Reserve besindliche 3. 59er-Baon, welches zur Wiedergewinnnung 
des verlorenen Grabenstückes eingesetzt wurde, verblutete. Beide Baonskommandanten sielen. 
Der Durchbruch wurde verhindert. 
Die gewaltige feindliche Vorbereitung standen zu dem Erfolge, 250 Schritte Graben und 
eine Beule von zirka 200 Schritt Tiefe, in gar keinem Verhältnis. 
Ein 150 Schritte langes Grabenstück blieb beiderseits, wegen zu starker Flankierung, unbesetzt. 
Das 3. 59er-Baon und 20er-Jägerbaon bildeten einen Sack und lagen auf den blanken 
Steinen ohne Deckung. 
Der rechte Flügel der 18. Jnfanterietruppendivision, das ist ein Teil des Infanterie¬ 
regiments Nr. 37, mußte ebenfalls ein kleines Stückchen zurück. . 
Nun wurden die inzwischen herangezogenen Teile des eigenen Regiments eingesetzt, um 
die abgekämpften Jäger abzulösen. 
Das 4. 14er-Bataillon, welches schon mit einer Kompagnie an der Wiederherstellung 
der eingedrückten Front beteiligt war, übernahm den äußersten linken Flügel der 20er-Jäger. 
In der Nacht vom 12. auf den 13. und am 13. Juni nach Einbruch der Dunkelheit gelangten 
die Kompagnien 6, 7, 8 und Maschinengewehrabteilung 2 in die Sektionen 106, 107 und 108, 
die 5. Kompagnie behielt das 12. Brigadekommando als Reserve. 
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