Volltext: I R 14

Sohn wurde verwundet. Beide machten alle Gefechte und Märsche mit und erhielt Vater 
Wimmer später die Goldene Tapferkeitsmedaille. 
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Nachfolgenden mit Rosa — der Zuname kann ja wegfallen — unterzeichneten Brief 
erhielt der Ergünzuugsbezirkskommandant unter anderen Asfentierungsgesuchen, gewiß ein Be¬ 
weis der Begeisterung, wenn auch nicht der unfreiwillig heiteren Seite entbehrend. Ein junges 
Mädchen will sich assentieren lassen. 
Hohes Katarkommando! 
Indem das Vaterland in Verteidigung sich befindet, und die Männer alle drausd sind 
so erlaubt sich ihnen die Endesunterfertigte für de» Altar des Vaterlandes darzubringen. 
Wobei von der Asendierung, ich wegen meiner Weiblichkeit abzusehen bitte, indem ich schwerere 
Arbeit geleistet hab und auch einen Rugsak tragen kann. Und ich bei der Sanedäd sehr gut 
leisten tverde. 
Mit vollster Hochachtung um Verständigung bietet 
Rosa'-. 
C. Mit einem Mgchrjchtendetachkment an den Feind. 
Von Oberleutnant Eugen Burian. 
Am 3. August 1915 war's. 
Wir lageu seit drei Tagen in früher russischen Gräben nordöstlich Lublin. Abends 
vorher waren schon Dispositionen für einen Angriff, um halb 4 Uhr früh auf die uns gegen¬ 
überliegenden Russen, gegeben. Da plötzlich, um 1 Uhr nachts, wilde Urrah-Urrah-Rufe halbrechts 
von uns. Ein momentaner Schreck bemächtigt sich aller. Auch der sonst so ruhige Fähnrich Kern 
fürchtet, daß die Russen bei uns eingebrochen. Wir bilden eine Hakenstellung. Bald kommt 
Klarheit. Patrouillen, der Abteilungen rechts von uns, hatten beim Vorgehen die russischen 
Stellungen leer gefunden und ihrer Freude durch so unmenschliches Gebrüll Ausdruck gegeben. 
Das Reginientskommando trifft — telephonisch verständigt — sofort seine Dispositionen. 
Meine Kompagnie geht als Nachrichtendetachement zur Aufklärung dem Gegner nach, das 
Regiment folgt früh. 
Bei grauendem Morgen gehbs in gesichertem Marsch vorwärts. Nur hie und da ein 
kurzer Halt zur Orientierung nach Karte und Bussole. 
8 Uhr früh. Wir nähern uns Turka sehr vorsichtig, denn es war unser Ziel und 
auch sehr wahrscheinlich, daß sich die Rassen auf den Hängen gegenüber — am anderen Ufer 
der Bystrzyca — festgesetzt haben. Doch nichts zu sehen. Die vorgeschickten Patrouillen melden 
alles leer. Ans Regiment geht die Meldung zurück: „Turka vom Feinde frei, das Detache¬ 
ment geht auf Wloki vor." Doch dies war nicht so einfach. Kaum durch den Ort an die 
Bystrzyca gekommen, finden wir die Brücke zerstört, deren Reste brennend ins Wasser stürzen. 
Nirgends die Möglichkeit über den Fluß zu kommen, nachdem kein Kahn vorhanden. Da kommt 
ein rettender Gedanke. Die Mühle brennt zwar hellauf, aber man könnte vielleicht doch durch¬ 
kommen und dann über Wehr und Damm das jenseitige Ufer erreichen. Gedacht — getan! 
Die Hand vor Augen und Gesicht und durch das Feuer. Einige Bretter zwischen das schwach 
brennende Wehr und den Damm geworfen — die Kompagnie kommt einzeln hinüber, indes 
uns Kosaken von der gegenüberliegenden Höhe mit einigen Schüssen begrüßen. 
Kaum krachen von uns einige Gewehre, verschwinden sie mit ihren langen Lanzen auf 
Nimmerwiedersehen. Wir sind drüben nnd ersteigen die Höhe. Plötzlich huiiiiii—pum! Unsere 
Artillerie sucht die Russen. Da heißt es ausweichen, sonst erwischt es uns. Wir erreichen rechts 
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