Volltext: I R 14

A. Der Feldzug gegen Nutzlsnd 
13X4-19X5, 
Die Fahrt bei herrlichem Sonnenschein durch das festlich geputzte, malerische Ungarn 
glich einem Triumphzuge. Der Jubel auf den Bahnhöfen fand kein Ende, kein Ende fanden 
Getränke, Leckerbissen und Tabak, die in überreicher Weise den schmucken Vierzehnern gereicht 
wurden, sobald die Züge durch den 
Flaggenwald lustig flatternder Tücher 
eingefahren waren. Am 10. August wurde 
das Waldgebirge der Karpathen über¬ 
schritten und um 3 Uhr 22 nachmittags 
mit dem 1. Transporte Sambor erreicht. 
Am 11. August lag das Regiment mit 
den Baonen 1, 2, 3 in friedlicher, aber 
gesicherter Rast bei Rudky halbwegs Sam¬ 
bor— Lemberg und blieb hier bis zum 
13., um dann vereint mit dem inzwischen 
eingetroffenen 4. Baon bei einem Gesamt¬ 
stand von 4592 Männern, 284 Pferden 
und 8 Maschinengewehren neue Quar¬ 
tiere in Kupnowice zu beziehen. Die näch¬ 
sten Tage vergingen in Beschaulichkeit 
und Sorglosigkeit. Hin und wieder wurden 
auf den Feldwachen von ängstlichen Ge¬ 
mütern auf verdächtige Gestalten Schüsse 
abgegeben und die erregte Phantasie 
meinte Kosakenpatrouillen gesehen zu 
haben. Im allgemeinen aber hatte die 
Stimmung so gar nichts Kriegerisches an ®ie ■3icgime„t5fcil)nc. 
sich. Von den bisherigen Geschehnissen 
erfuhr man nichts, die Kenntnis der gegnerischen Lage in dem durch die 30. Infanteriedivision 
gesicherten Raum östlich und nordöstlich von Lemberg war um diese Zeit noch recht unbestimmt, 
die Absicht der obersten Heeresleitung blieb unbekannt und die weitere Bewegung des Regiments 
in Dunkel gehüllt. In dem gewaltigen Offensivapparate Conrads v. Hötzendorf bildete es ja nur 
eine kleine Feder, deren Vibrationen allerdings, so unbedeutend sie schienen, so ausschlaggebend 
sein konnten; denn sind es auch meist nur die Namen der Generale, welche die Geschichte 
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