Volltext: I R 14

stürmen. Ich stand persönlich in der Schwarmlinie auf, veranlaßte die Frontveränderung, 
das Ganze verließ fächerartig die Deckung und nun arbeiteten wir uns sprungweise in der 
befohlenen Direktion heran. Ich selbst war bei den Sprüngen beispielgebend und stets in der 
vordersten Linie. 
Die Leute folgten wie eine Mauer. Ein rasendes Feuer empfing uns von allen Seiten. 
Wir verloren gut ein Drittel der Mannschaft. Später erfuhr ich, daß von Warcholy das vierte 
Jägerbaou gleichzeitig mit mir gegen Nisko angesetzt worden war. Nisko wurde genommen. 
Die feindliche Artillerie hatte besonders in unserem Rücken starke Verluste verursacht. 
Im weiteren Verlaufe wurde das Regiment, durch Einschwenken nach Nord (unter 
meinem Kommando), mit allen Teilen ausschließlich zur Verteidigung von Raelawiee verwendet 
und zwar vom 30. Oktober bis 2. November. In dieser Stellung hatte ich den Befehl, persönlich 
in der Schwarmlinie zu bleiben, um das Zurückgehen der Leute zu hindern. Es war dies eine 
schwierige, schauerliche Situation, die Gefechtsleitung sehr gefährdet. Neben mir lagen 9 Mann 
mit Bauchschüssen. Ich selbst stand tagelang im feindlichen Jnfanteriefeuer, 50 bis 200 Schritte 
vom Feinde. Die feindliche Artillerie bearbeitete uns unausgesetzt. Die wenigen Häuser brannten. 
Die Deckungen waren höchst primitiv, stellenweise mit den Händen ausgekratzt. Unsere Gewehre 
versandet. Munitionsmangel, Erschöpfung, auch aus Hunger. Drei Tage, drei Nächte harrten 
wir ohne Mißerfolg aus. 
Am 2. November nachts kam noch der schwierigste Akt, der befohlene Rückzug, das 
Abbrechen des Gefechtes. Der Abschnitt des Regiments war allerdings namhaft und besonders 
an den Flügeln verstärkt worden. (Infanterieregiment 14, ein Baon Honved, 18er Jäger, 4er 
Jäger, 2er Gebirgsschützen, 2 Kavalleriemaschinengewehrabteilungen.) 
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