Volltext: I R 14

B. Im Felde Gereimtes. 
Liski, 2. September 1N4. 
Sommermorgen war's, ein schöner, 
Blaugran schien das Firmament, 
Silbern kam die liebe Sonne, 
Niemand ahnt des Tages End'. 
Unter Führung des Herrn Oberst 
Stand das Regiment bereit, 
Hoch im Winde weht die Fahne, 
Führend uns zu blut'gem Streit. 
Um des Morgens vierte Stunde 
Ging es los, wir hatten Glück, 
Donnernd grüßten uns die Feinde, 
Donnernd grüßten wir zurück. 
Und im Feuer der Geschütze 
Immer vorwärts stürmten wir, 
Dicht umschwirrten uns Geschosse, 
Opfer gab es dort und hier. 
Auf dem Felde gegen Liski 
Stellung wir bezogen dann, 
Mörd'risch wütete das Feuer, 
Doch es kannte Furcht kein Mann. 
Ach, vom Schicksal auserkoren 
Fiel manch guter Kamerad, 
Doch es ging uns nicht verloren 
Kraft und Mut zu frischer Tat. 
Und schon sank die Sonne nieder, 
Es verstummt der Lärm der Schlacht, 
Ruhe kehrt zur Erde nieder 
In der schönen, stillen Nacht. 
Des Signales traute Weise, 
Die von uns ein jeder kennt, 
Tönte leise dann, ganz leise 
Und vereint das Regiment. 
Voller Heldenmut gefochten 
Hatten unsre wack'ren Reihn, 
Freudig neue Lorbeern flochten 
Wir in unsre Fahne ein. 
Und die guten Kameraden, 
Die vereint der Heldentod, 
Die am Morgen wir noch hatten, 
,,Nimm sie auf, du lieber Gott!" 
Tag von Liski, wo der Schrecken 
Mit der Freude eng verwebt, 
Niemals wird ihn der vergessen, 
Der den Tag hat miterlebt. 
Brüderlich vereint wir Krieger 
Mutvoll immer vorwärts gehn, 
Denn wir möchten einst als Sieger 
Unsre Heimat Wiedersehn. 
Möchten neue Lorbeerreiser 
Siegreich brechen Hand in Hand, 
Gut und Blut für unsern Kaiser, 
Gut und Blut fürs Vaterland. 
Franz Seras Skeininger, Inf. Reg. Nr. 14. 
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