Volltext: I R 14

Mte. Peurna vorbei und von da über Secca auf die Höhe 1069 und von dort weiter in die 
Stellung, deren Anlage kaum in den Uranfängen steckte. 
Primitiv übereinandergeschichtete Felsstücke, zwei bis drei vorgelegte Falldrähte waren 
alles. Selbstverständlich bot dies, bei der großen Kälte und den bedeutenden Schneemassen, der 
Mannschaft gegen die Unbilden der Witterung gar keinen, gegen feindliches Feuer nur einen 
sehr problematischen Schutz. Dabei wurde die eigene von der feindlichen Linie fast überall be¬ 
herrscht. Der Aufenthalt darin war also nichts weniger als angenehm. 
Das 1. Baon hatte westwärts Fühlung mit den: Tiroler Kaiserjägerregiment 4, links 
Don ihm lag das 2. Baon, das wieder dem 5. deutschen Jägerbaon die Hand reichte. Die Ent¬ 
fernung der eigenen Linie vom Gegner betrug 30 bis 500 Schritte, letztere stand beim 1. Baon 
außerdem noch unter dem Kreuzfeuer der Batte¬ 
rien vom Mte. Grappa, Croce di Valpore und 
C. Tasson. Das Vorfeld, sehr wenig übersicht¬ 
lich, stellte die größten Anforderungen an die 
Aufklärung. Beim 2. Baon waren die Verhält¬ 
nisse günstiger. Die Stellung, schon von Natur- 
aus stark zu nennen, hatte guten Ausschuß. Aber 
hier wie dort fehlte es an Unterständen und da 
der Materialzuschub in diesem Gebirgsterrain, 
dessen einziger Zufahrtsweg stark vom Feinde 
beschossen wurde, außerordentliche Schwierig¬ 
keiten verursachte, waren die Truppen durch 
Wochen hindurch zum Aufenthalte in Laubhütten 
verurteilt, ein Mißstand, der starken Kranken¬ 
abgang nach sich zog. Vom 4. Baon lagen zwei 
Kompagnien als Brigadereserve hinter dem 
rechten Flügel, zwei Kompagnien verblieben 
als Reserve in Poffat, doch wurde später eine 
Kompagnie derselben als Abschnittsreserve zum 
1. Baonskommando vorgezogen. Die Kom¬ 
pagnien arbeiteten indessen an der Ausgestal¬ 
tung der Gräben, soweit ihnen dies die zur Ver¬ 
fügung gestellten Mitteln ermöglichten, doch 
schon nach wenigen Tagen schloß ein dreifaches Drahthindernis jede feindliche Überraschung aus. 
Am 11- Januar übergab das 2. Baon seine Stellungen an das 1., das etwas nach Osten 
rückte, das halbe 4. Baon wurde durch Tiroler Kaiserjäger 4 abgelöst und alle sechs Kompagnien 
kamen nach Mugnai bei Facen in Quartiere, wurden jedoch schon am nächsten Tage wieder 
marschbereit gemacht, ohne verwendet zu werden. Die Italiener hatten ihre vergeblichen 
Angriffe, zur Wiedereroberung des Mte. Pertica, noch immer nicht eingestellt und jetzt wieder 
einen Versuch unternommen, die Kaiserjäger von diesem Berge zu werfen. 
Generalissimus Cadorna, dem vielleicht mit Unrecht der ganze Zusammenbruch zur Last 
gelegt wurde, dessen größter Fehler darin bestand, daß er zu Beginn des Feldzuges im Jahre 1915 
nicht sofort mit aller Kraft gegen die schwachen Landsturm- und Standschützenbaone anrannte, 
war vom Armeeoberkommando zurückgetreten. Sein Nachfolger, General Diaz, massierte gerade 
in diesem Gebirgsabschnitte seine ganzen Reserven, die 56. Division nebst Alpinibaonen, um 
diese wichtigen Höhen, deren Eroberung den deutsch österreichischen Heeren den Abstieg in die 
Ebene jenseits der Piave ermöglicht hätte, zu halten und hier seine Verteidigung aufzubauen. 
Die zerstörten Straßen und Tunnels verzögerten die Ankunft der schweren österreichischen 
Artillerie. Ein Sturm auf die ausgedehnten Befestigungsanlagen des Mte. Grappa und der 
Flüchtlinge in der Gegend von Tramonti di sopra. 
141
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.