Volltext: I R 14

Das 4. Baon war am 22. November von Jnein nüt dem Befehle aufgebrochen, über 
Vanini auf den Col bet Prai zu marschieren, um der Gruppe des Generalmajors von Merten 
unterstellt zu werden, trat jedoch nicht in Tätigkeit und rückte schon am nächsten Tage wieder 
zum Regimente ein. In der Nacht zum 25. November löste es das 1. Baon am linken Brenta¬ 
ufer ab. In dieser Nacht hatten die Italiener ihre Vorfeldstellung beiderseits des Flusses geräumt. 
Das 4. Baon folgte ihnen, am Morgen des 25. November, bis hart an ihre stark befestigte Linie 
südlich San Marino. In den nächsten Tagen geschah nichts Wesentliches. Nur ant rechten 
Flügel, das ist beim 2. Baon, versuchte eine Abteilung des 5. Alpiniregiments am 28. November 
einen Vorstoß und drang im überraschenden Artilleriefeuer um 7 Uhr vormittags über Pierotti 
hinaus in die eigene Linie ein, gab jedoch mit Hinterlassung von 22 Gefangenen rasch wieder 
Fersengeld und rannte Hals über Kopf davon, da sie 
einen anderen Empfang erwartet hatte. An der Abwehr 
dieses Angriffes hatte Stabsfeldwebel Jrrsiegler der 
2. Maschinengewehrabteilung besonderen Anteil. 
Das 1. Baon rastete eine Nacht in Carlo, einem 
Neste mit wenigen Häusern. Die Ereignisse auf dem 
Col della Beretta, auf dem die Regimenter 5 und 6 
der Brigade Aosta kämpften, und der durch 59 und die 
Tiroler Kaiserjäger 3 am Nachmittage angegriffen, ge¬ 
nommen, aber von den stark geschwächten Truppen nicht 
gehalten werden konnte, veranlaßte seine Alarmierung. 
So stieg das brave Baon, über Cismon den steilen 
Maultierweg hinan in den Raum der 216. Brigade, bis 
auf den Bonatorücken, wo es die ersten Tage in Reserve 
lag, am 1. Dezember aber das 3. 59er-Baon ablöste und 
dessen Stellung am Col della Beretta übernahm. Hier 
lag es in eisiger Kälte, ohne Unterstand und Möglichkeit 
ei» Feuer zu machen, bei kalter Verpflegung und starken! 
Minenfeuer. Blieben auch die Verluste durch feind¬ 
liche Einwirkung gering, so waren die Erfrierungen um 
so zahlreicher. Zu einem Gefechte kam es jedoch nicht. 
Wohl rumorte es um den Pertica gewaltig, aber die 
Angriffe der Italiener scheiterten an der Wachsamkeit 
der Tiroler und ohne den Besitz dieses Berges war ein Vorstoß, gegen die Hangstellung am 
Col della Beretta, zwecklos. 
Uber den glashart gefrorenen Berg kletterte und rutschte das Baou am 4. Dezember 
auf Steigeisen wieder in das Brentatal, marschierte ohne längere Rast bis nach Lamon nord¬ 
westlich Fonzaso, wo die ganze Edelweißdivision, nach zweimonatlichen harten Kämpfen zur Er¬ 
holung, in Quartiere gelegt wurde. Die Baone 2 und 4 erhielten statt des Ablösungs- einen 
Angriffsbefehl. Am 5. Dezember sollte die italienische Hauptstellung südlich San Marino von 
diesen beiden Baonen, im Verein mit dem sie ablösenden Infanterieregiment 49, genommen werden. 
Für den Angriff standen am östlichen Brentaufer bereit: das 4. Baon des Infanterieregi¬ 
ments 14 mit drei Kompagnien in Angriffslinie und der 14. Kompagnie in Reserve, ferner im 
zweiten Treffen das 1.49er-Baon. Westlich des Flusses: das 2.14er-Baon mit der 8. Kompagnie 
in Reserve und dem 2. 49er-Baon ini zweiten Treffen, weiter, verteilt auf beide Flußufer, die 
Sturmkompagnien beider Regimenter mit entsprechender Artillerie. Von 3 Uhr bis 3 Uhr 30 
Minuten früh versuchte die gesamte Artillerie nach Kräften die italienischen Befestigungen zu 
zerstören, nun brachen die Angriffswellen vor, doch kam den Italienern der Angriff nicht un¬ 
erwartet. Sie ließen die Sturmpatrouillen bis an ihr Hindernis herankommen, legten dann aber 
18 * 
Ponte della Serra mit Mte. Coppolo. 
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