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vor Cvllicello lag die 4. Kompagnie unter Kommando des Oblts. i. d. Res. August Krist. Er 
sah die Vorwärtsbewegung, wußte aber nichts von dem eingetretenen Fehlschlage. Als er im 
kühnen Draufgehen die italienische Linie, westlich der Brenta überrannte, und ihre Einrichtung 
begann, erhielt er ein so gut gezieltes Feuer aus der erwähnten Galerie, daß ein Halten der 
Stellung ganz ausgeschlossen war. Auch er konnte daher den so schönen Erfolg nicht fest¬ 
halten und ging, vom stärksten Feuer verfolgt, in seine Ausgangsstellung zurück. Oblt. Krist 
wurde bei diesem Unternehmen verwundet, die Lts. i. d. Res. Michael Mayer und Artur 
Soravia fielen. Zur Verstärkung des geschwächten rechten Flügels, wurde nunmehr die 14. Kom¬ 
pagnie herangezogen. In der Nacht zum 22. November übernahm das 2. Baon mit der 7. 
und 8. Kompagnie die Stellung 
der 4., die als Reserve zurück¬ 
ging; die 5. und 6. Kompagnie 
bildeten die Baonsreserve. 
Unser Mißgeschick spornte 
die italienische Artillerie zu größter 
Tätigkeit an. Ihre Rohre schleu¬ 
derten ununterbrochen schwere Ge¬ 
schosse auf die eigene Stellung 
und die dahinterliegenden Räume. 
Für das Regiment aber war es 
eine Ehrensache, den Versuch noch 
einmal zu wagen und die Vor¬ 
bereitungen hiezu wurden, für 
den Morgen des 23. November, 
getroffen. Die schweren Mörser 
hämmerten auf die Galeriedecke, 
energisch sekundierten die anderen Galen- 31 Termine. 
Batterien. Vorn, am linken Ufer- 
lagen die gestaffelten Wellen der 1., 2 und 3. Kompagnie, allen voran die Sturmkompagnien 
des Infanterieregiments 14 und des Tiroler Kaiserjägerregimenls 3, während am rechten Ufer 
das halbe 2. Baon die Besitznahme des Tunnels abwartete, um die Bewegung seinerseits an¬ 
zutreten. Bei diesem Gefechte spielten auch die Maschinengewehrabteilungen 1 und 2, unter ihren 
bewährten Kommandanten Oblt. Schusta und Pernklau, eine entscheidende Rolle. Ihre Gewehre 
toaren so postiert, daß jedes einzelne dem Gegner in die Flanke schoß. Die bedeutenden Verluste 
der Italiener waren ein Beweis der ausgezeichneten Feuerleitung. 
In dem Morgenkonzerte, das bald das ganze Tal in dichte Rauchschwaden hüllte, war 
die Gruppierung vollzogen worden und frisch brachen die Sturmpatrouillen durch das Draht¬ 
geflecht, ihnen auf den Fersen Oblt. i. d. Res. Schimon mit seiner 3. Kompagnie; als 2. Welle 
die 2. Kompagnie. Das Lob, als erster in den feindlichen Graben gelangt zu sein, gebührt dem 
jungen Lt. Max Nickl, der seinem Zuge persönlich eine Gasse zum Eindringen schuf. Auch 
Kdtt. Hinterhölzl der 3. Kompagnie führte eine Patrouille so glücklich durch die Hindernis¬ 
zone, daß er gerade zurecht kam, einige Leute vor der drohenden Gefangennahme zu retten. 
Einmal in der Linie, war der Widerstand des Feindes bald gebrochen. Unter dem Schutze 
seiner wirkungsvollen Artillerie gab er die Stellung auf. Was nicht gefangen werden konnte, 
eilte durch den Tunnel gegen Süden, verfolgt von den Linzern, die mit dem bloßen Erfolge, 
die gegnerische Stellung genommen zu haben, nicht zufrieden, eifrig nachsetzten, den Tunnel 
ausfegten und am südlichen Ausgange eine Verteidigungsstellung einnahmen, an der alle drei 
Kompagnien fleißig schanzten. Der rechte Flügel, d. i. die 7. und 8. Kompagnie, waren, da 
die italienischen Hindernisse unversehrt geblieben, auf eine Verlängerung der Artillerie- 
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