Volltext: I R 14

führung des Angriffes war jetzt nicht mehr zu denken. Das Regimentskommando konnte nicht 
rechtzeitig von der Verzögerung unterrichtet werden. Als Vergeltung setzte sofort italienischer- 
seits ein Geschoßhagel von so furchtbarer Gewalt ein, daß jede Bewegung Selbstmord und 
nutzloses Aufopfern der braven Truppen gewesen wäre. 
So faßte Major Malina den schweren Entschluß, für die Durchführung des Angriffes 
den Abend abzuwarten. Wohl boten die verschiedenen Kavernen, die längs des Laufgrabens in den 
Fels gesprengt waren, einigen Schutz, sechs Kompagnien aber vermochten sie nicht aufzunehmen. 
Hinter den abgestürzten Felsblöcken und in den Grabenresten kauerten die Hessen bewegungslos 
und nur wenn eine Granate zwischen ihre Leiber schlug, stoben sie auseinander. Manch Braver 
des 1. Baons hat dort im stinkenden Graben sein Leben gelassen. 
Bei Nachtanbruch krochen im grellen Lichte der Scheinwerfer die Kompagnien weiter 
hinauf. Major Maliua, vollkommen erschöpft und durch die Last der Verantwortung stark mit¬ 
genommen, übergab das Kommando des Baons an den rangältesten Hauptmann. Major 
Schuldes übernahm die Führung dieser Angriffsgruppe. Nach der Erreichung des letzten Hang¬ 
viertels wurden die Kompagnien einzeln vorgezogen und lösten die kläglichen Besatznngsreste 
aus Teilen der Infanterieregimente! 20, 24, 52 und Gebirgsschützen 2 bestehend, ab. 
Der Angriff gegen Höhe 552 wurde, von den Verhältnissen erzwungen, trotz der be- 
bewußt für die Gruppe Mjr. Sauer eintretenden Gefahr, auf den Morgen des 12. September 
verschoben und die Brigade gebeten, von einer Artillerievorbereitung Abstand zu nehmen, um das 
Unternehmen durch die Infanterie allein überfallsartig durchführen zu lassen. Dem jungen Helden 
des Regiments Oblt. Franz Kern wurden die Kompagnien 2 und 3 zur Verfügung gestellt, 
die 4. Kompagnie hatte den abgelösten linken Flügel zu halten, die 1. Kompagnie die Aufgabe, 
die genommene Stellung mit ihren zahlreichen Kavernen sofort nach gelungenem Einbrüche zu 
besetzen, zu säubern und gegen feindliche Angriffe zu halten. Die 14. Kompagnie blieb zur 
Verfügung des Baonskommandos in kleinen Kavernen; die 13. Kompagnie sollte über den 
Südosthang frontal vorrücken und den Angriff des Oblt. Kern unterstützen. 
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