Volltext: Die Fahrt der Deutschland [21]

78 
Aber es ist nichts gegen die Hölle dort unten 
tm Boot, besonders in der Maschine. 
Bei der wilden See müssen natürlich alle 
Luken geschlossen sein; auch das Turmluk kan» 
nur zeitweise offengehalten werden. Wohl ar 
beiten zwei große Ventilationsmaschinen unauf 
hörlich. Aber die frische Luft, die sie aus dem 
sorgfältig vor Brechern geschützten Ventila- 
tionsschacht nach unten saugen, wird von den 
gierigen Dieselmotoren sofort verschlungen. Die 
gefräßigen Ungeheuer geben voll Undank da 
für nur Hitze ab, schwere lastende Hitze mit fürch 
terlichem Hldunsi geschwängert, die nun von den 
Ventilatoren im Kreislauf durch alle Räume ge 
peitscht wird. Erfrischung kann solche Ventilation 
nicht mehr bringen. 
Die Luft im Boot ist dabei bis zu einem phan 
tastisch hohen Grad mit Feuchtigkeit gesättigt. 
Man glaubt gar nicht mehr in ihr atmen zu kön 
nen und sieht resigniert oder mit Galgenhumor 
dem Moment entgegen, wann man eigentlich 
zum Fisch werden müßte. Bei geschlossenen 
Luken sammelt sich in dem abgesperrten Schiffs 
körper überall Schweißwasser an, das in der 
Wärme wieder verdunstet, alles durchfeuchtet 
und schimmeln läßt. Alle Schubfächer und die 
Türen der Schränke quellen auf und klemmen; 
dazu kommt das nasse Zeug, mit dem die Wach 
habenden vom Turm kommen und das nun 
das ganze Boot verpestet.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.