Volltext: Unterweißenbach

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Ochsen y 2 Zugtag und zum Grummet, welches zwar viel weniger ist, doch die 
nämliche Arbeit fordert, eine gleiche Arbeit wie zum Heu annehmen. Die Ort 
schaften Weißenbach, Obermühl, Aglasberg und Hinterberg haben ihre Wiesen 
etwas näher bei den Häusern und sind auch etwas leichter zu bearbeiten; man 
kann daselbst von 1 Joch auf 1 Tag 6 Personen zur Handarbeit und mit 1 Paar 
Ochsen i/2 Zugtag annehmen; das Grummet fordert auch wieder die nämliche 
Arbeit. 
Die noch übrigen Arbeiten und Auslagen auf unseren Wiesen sind: das 
Runsenmachen, Gräbenziehen über die Auen, das Beschlachten der eingerissenen 
Orter neben dem Naarnbach, das Wegräumen des durch Überschwemmung auf 
getragenen Sandes und das Ebnen der Maulwurfhügel; man kann annehmen, 
daß alle Jahre 1 Person 2 auch 3 Tage zu tun hat, bei manchen Besitzern 
weniger, bei manchen mehr. 
In der Gemeinde Weißenbach sind die Haupt-Holzgattungen die Tannen, 
aber doch findet man es in der ganzen Gemeinde mit Fichten und Föhren ge 
mischt; die äußerst wenigen Buchen machen, daß man sagen kann, in der Ge 
meinde besteht gar kein Laubholz. 
Laubholzbestände werden nicht auf den Stockaustrieb benützt. 
Das Nadelholz erreicht die volle Schlagbarkeit in 100 und auch in 
110 Jahren; kein Besitzer schlägt mehr ab, als was alle Jahre sein nötiger 
Hausbedarf fordert. 
Gründe, die mit Weiden (Feldern) bepflanzt sind und als Kopfholz verwendet 
werden, gibt es in der Gemeinde nicht. 
Das geschlagene Holz wird alles bloß in der Gemeinde selbst wieder ver 
braucht, es wird davon auswärts wohin keines verkauft. 
In dieser Gemeinde kann man annehmen, daß sehr wenige sein werden, 
welche Holz kaufen oder verkaufen; wir können auch deshalb keinen richtigen 
Holzpreis angeben; unsere Gehölze sind sehr steinig und bergig, das Ausbringen 
des Holzes ist sehr mühsam und schwierig. 
Unsere Gehölze werden dem selbst entstandenen Anfluge überlassen; wir 
waren immer unter der kaiserlichen Forstaufsicht gestanden, aber jetzt durch 
beiläufig zwei Jahre besteht keine. 
In der Gemeinde sind keine Gemeindewälder zur Abstockung überlassen. 
Dienstbarkeiten und Einforstungsrechte bestehen nicht. In der Gemeinde wird 
nicht gebrandet. 
Von dem allerbesten Holz mag das Joch geben 45 Klafter 30zöllige Scheiter, 
vom mittleren 26 und schlechten 18 Klafter. 
Der größte Teil der Hausbesitzer schlägt sich sein Holz selbst, nur einige mag 
es geben, welche es durch Tagwerker schlagen und aufklaftern lassen; diesen 
müssen wir kür das Klafter (Schlagen und Aufklaftern) 24 Kreuzer C. M. be 
zahlen, für das Ausbringen auf einen fahrbaren Weg um einen mehr, bei den 
anderen wenigen im Durchschnitt für das Klafter 20 Kreuzer. 
Weil bis jetzt noch keine eigentliche Waldkultur bestanden hat, aber doch bei 
manchen der Anfang schon dazu gemacht wird, so können wir jetzt keine reine 
Angabe machen, sondern nur sagen: vom Joch das Ausbringen des Brenn- und 
Reisigholzes aus den schlechten Ortern, was oft ein Besitzer allein nicht im
	        
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