Volltext: Unterweißenbach

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Der alte Markt umfaßte 28 Burgrechte, deren Zahl in den folgenden Jahr 
hunderten wohl die gleiche blieb. Im Walfeer Urbar von 1449 finden wir in 
Weißenbach 42 Bürgerhäuser, während im Urbar von 1535 nur 38 aufscheinen, 
was wohl auf eine gewisse Entvölkerung nach den Hussitenkriegen und deren 
wirtschaftlichen Auswirkungen zurückzuführen ist; dabei scheint die Furtmühle 
als außerhalb des Marktes gelegen auf. 
Die Zahl der Häuser wuchs bis 1571 auf 41 an und blieb bis zirka 1696 die 
gleiche. 1750 stehen schon 56 Häuser (mit Kirche, Pfarrhof, Bürgerspital und 
Schule); diese Zahl blieb bis 1787 dieselbe, wuchs bis 1828 auf 58, bis 1852 auf 
60 und bis 1871 auf 66 Häuser an. 1883 bis 1894 sind 70 Häuser; von 1894 
bis 1927 vermehrten sich die Markthäuser um nur eines auf 71, während in der 
Folgezeit eine regere Bautätigkeit einsetzte, so daß der Markt heute (1948) aus 
82 Häusern besteht"'). Es mögen nach den vielen Bränden, die im Markte 
wüteten, eine Anzahl von Brandruinen nicht mehr aufgebaut oder zwei kleinere 
Häuser zu einem größeren vereinigt worden sein, so daß sich die genaue Häuser- 
anzahl der früheren Zeit heute nicht mehr genau feststellen läßt. 
Im Jahre 1801 wurde die neue, heute noch bestehende Häusernumerierung 
eingeführt, der schon 1781/1782 eine Umnumerierung vorausgegangen tim 188 ). 
b. Schule. 
Die schon seit langem bis 1854 bestehende Pfarrschule war früher in dem 
kleinen Hause Nr. 62 (Oberklaner) untergebracht. Zu dem gegenwärtigen 
Schulhaus (Nr. 14), das der Greiner Baumeister Donnerbauer erbaute, wurde 
am 10. Mai 1854 unter dem Lehrer Franz Walter der Grundstein gelegt 18 '); 
1930 erfolgte ein Anbau. Bis 1886 wurde in zwei, später in drei Klaffen unter 
richtet. Seit 1933 besitzt Unterweißenbach eine allgemeine gewerbliche Berufs 
schule mit zwei Jahrgängen, die ebenfalls im Volksschulgebäude untergebracht 
ist. 1939 wurde eine dreiklasstge Hauptschule für Knaben mit Zulassung von 
Mädchen errichtet, die ihre Klaffen vorläufig im Hause Nr. 12 hat 188 ); sie ist seit 
1941 tzierklassig. 
Die Schulaufsicht erfolgte bis 1869 durch das Pfarramt Weißenbach als 
Schulvogtei, die Distriktsaufsicht durch die Dekanate Perg, Pabneukirchen und 
Saxen; durch das neue Volksschulgesetz (1869) wurde das bestehende Schul 
patronat der Pfarre abgelöst, die neuen Schulbehörden gebildet und die Schule 
dem Bezirke Freistadt zugeteilt. 1870 kam der erste k. k. Bezirksschulinspektor 
nach Weißenbach 188 ). * 134 135 * 
"') Urbar Königsmiesen und Weihenbach 1535; Anschlag Ruttenstein 1571; Pfarr- 
urbar Weihenbach 1606; Theres. Gültbuch 1750; Josefin. Lagebuch 1787; Granzisz. 
Kataster 1828; Gemeindelexikon 1907, S. 52; Grundbuch Unterweihenbach. 
188 ) Landesregierungsarchiv, Städte und Märkte 1801—106/10 (L. 2t.). 
134 ) R. Kern, Unierweihenbach im unteren Mühlviertel in: Linzer Bolksblatt 
Nr. 183 v. 9. Aug. 1930, S. 1k. 
135 ) Lehrer-Schematismus 1941, S. 83. 
18 °) Schulchronik von K. Gerbel! (1943) im der Pfarrchronik.
	        
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