Volltext: Unterweißenbach

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durch den Brand im Jahre 1766 zersprungen und wurden 1769 durch einen 
Glasermeister aus Grein neu eingesetzt; nach dem Brande von 1862 fertigte der 
Freistädter Glasermeister Spielberger im Jahre 1869 neue an. 
Der Musikchor ruht auf dem dritten und vierten Pfeiler, welche deshalb 
verstärkt sind. Die spätgotische Chorbrüstung hat schöne Maßwerkfüllungen. Die 
Orgel stammt aus 1768 und wurde vom Freistädter Orgelbauer Lorenz Franz 
Richter gebaut. Die Pfeiler und Sockel und die herablaufenden Gewölberippen 
wurden leider bei der Aufstellung der Kirchenstühle abgeschlagen. 
Rechts vom Presbyterium befindet sich der mit einem Spitzhelm eingedeckte 
Turm (Mauerhöhe 26 in, Dachhöhe 17 in, Kreuz aus Kupfer 4y 2 in), der vor 
dem Brand im Jahre 1862 einen Zwiebelhelm trug, links die Sakristei. Die 
Kirchentüren sind mit gotisch profilierten Steinen eingerahmt. 
An Epitaphien befinden sich einige Priester-Grabsteine aus dem 17. und 
18. Jahrhundert aus Kelheimer Stein in der Kirche. An der Außenseite der 
Kirche sind drei Rokoko - S ch m ied eei sen kr euz e aufgestellt, von denen 
eines ganz besonders schön ist (Bild 9). Sie wurden vermutlich um 1780 vom 
Weißenbacher Schlossermeister Karl Kaufmann, der aus einer alten bodenstän 
digen Weberfamilie stammte, angefertigt. 
Beim Brande im Jahre 1766 wurden auch die alten Glocken vernichtet. 
1767 lieferte Poz aus Linz vier Glocken; die mittlere goß 1855 Fr. Hollederer 
in Linz. Als beim Brand des Jahres 1862 das Turmdach vernichtet wurde, 
konnten die Glocken durch das wackere Eingreifen des Bauernsohnes vom Ober- 
kleinedergut, Anton Lindner, gerettet werden, nur die Wandlungsglocke schmolz. 
1910 wurde das Geläute wegen Disharmie erneuert; die Glocken goß damals 
Chiappani in Trient. Sie mußten bis auf eine während der beiden Weltkriege 
abgeliefert werden. 1920 wurde die Wandlungsglocke in Kapfenberg gegossen. 
Im Herbste 1948 bekam Unterweißenbach drei neue Glocken aus der Glocken 
gießerei St. Florian bei Linz, gegossen durch den Gußmeister Hans Dettenrieder, 
welche der gegenwärtige Abt von Lambach, P. Petrus Trefflinger, weihte. Das 
Geläute besteht nun aus 5 Glocken, und zwar: 1) 950 dg, Ton k, Durchmesser 
117 ein (1948), 2) 650 kg, Ton g, Durchmesser 105 cm (1948), 3) 400 kg. 
Ton b, Durchmesser 88 om (1948), 4) 245 kg, Ton c, Durchmesser 76 cm (1910), 
5) 70 kg, Ton b, Durchmesser 50 cm (1920)°°). 
Der Friedhof lag ursprünglich um die Kirche herum und hatte vom 
Markte her zwei Aufgänge, und zwar eine kleine Stiege in der Ecke, wo das 
Postwirtshaus (Nr. 12) lag, und eine zweite, heute noch bestehende, von der 
Ostseite herauf. 1834 wurde eine große Stiege an der Südseite gegenüber dem 
Hauptportal gebaut. 
Der neue Friedhof wurde 1787 außerhalb des Ortes verlegt und vom Königs- 
wiesener Pfarrer Isidor Pinninger am 17. Dezember eingeweiht. Der erste, der 
darauf begraben wurde, war Matthias Himmelbauer vom Oberthaubachgute, 
°°) Dehdo S. 218; Mitteilungen der k. k. Eentrwl-Commisiion zur Erforschung und 
Erhaltung d. Baudenkmate, XVII. Jgg. (1872), S. GLII; E. Stepan, Unteres Mühl 
viertel, 1. Dd. (1930), S. 104; Fl- Oberchriftl, Gtockenkunde der Diözese Linz (1941) 
S. 553; Pfarrchronik Unterweißenbach; Guttäterbuch im Pfarrarchw Unierweißenbach; 
Mitteilung Pfarrer Höckner-Unterweitzenlbach.
	        
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