Volltext: Unterweißenbach

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Es wird vermutet, daß es sich hier um kleinere Pegmatitgänge handelt, die im 
Höhenzug zwischen Kastendorf und Mötlas gelegentlich frei anstehen. „An 
seltenen Begleitmineralien wurden von I. Schadler genannt: Ein grauweißer 
Beryllkristall von 9 Zentimeter Länge und 4 Zentimeter Stärke, ein etwa 
1 Zentimeter großer Columbit und Turmaline von rötlicher, grüner und 
schwarzer Farbe"20s). 
Mangels entsprechender Schürfungen lassen sich nur ungenaue Angaben über 
die Menge der auftretenden Mineralien geben; „die derzeit möglichen Beob 
achtungen rechtfertigen eine Schätzung von ungefähr je 3000 Tonnen Quarz und 
Feldspat" 2 "). 
Einen bedeutenden Pegmatitgang stellte Dr. Freh nordwestlich von Unter 
weißenbach, im Gebiet von Harrachstal, fest. „Erwähnt sei ferner der Fund 
einer prachtvollen handflächengroßen Berylldruse in einem den Weinsberger- 
Granit durchsetzenden Pegmatitgang nächst Harrachstal: Hellbläulich-weiße 
längsgeriefte Säulchen von etwa 1 Zentimeter Stärke und 5 Zentimeter Länge, 
strahlenartig um einen Kristallisationskern angeordnet" 2 ^). Ansonsten schließt 
sich an den Weinsberger-Granit im Nordwesten das Gebiet des Freistädter- 
Granites an; die Grenze zwischen beiden ist noch nicht genau bestimmt Jeden 
falls stellte I. Asböck fest, „daß im westlichen Teil, entlang der Waldaist und 
Weißen Aist, größere Körper von Freistädter-Granit liegen, die in einer 1 bis 
2 Kilometer breiten NNO verlaufenden Porphyrischen Zone, die von dioritischen 
Jnstrusionsbrekzien durchsetzt wird, an den im übrigen östlichen Gebiet vorherr 
schenden grobkörnigen Weinsberger-Granit (Kristallgranit) grenzen" 2 "). 
Im Nordosten des Gemeindegebietes von Unterweißenbach wird im Raume 
von Greinerschlag Torf gewonnen. Von hier aus zieht gegen Norden das 
Hochmoor „Tannermoor". 
Die Bodenaufschlüsse beschränken sich auf einige kleinere Steinbrüche, doch 
ermöglichen zum Teil die Blockmeere und Wollsackformen petrographische 
Betrachtungen. 
Die meist abschüssigen Gründe mit ihren Steinblöcken besitzen im allgemeinen 
nur eine geringe Humusschichte; der Boden ist durchwegs kalk- und phosphor 
säurearm, mit Kali ist er mittelmäßig bis gut versorgt. Das rauhe Klima — 
Schnee oft von November bis Mitte April — ist für die Landwirtschaft nicht 
besonders günstig. Die häufigen Spät- und Nachtfröste verhindern zuweilen das 
Wachstum der Früchte. Die Felder sind im Frühjahr und bei Regengüssen 
Abtragungen des Erdreichs leicht ausgesetzt. Den Wiesen aus den Berghängen 
mangelt es an der notwendigen Bewässerung, andererseits vermuren sie bei 
längerem Regen. Die Talwiesen sind zuweilen sumpfig. 
Wer mit offenen Augen durch seine Heimat wandert, dem erschließt sie sich 
in ihrer Schönheit und Pracht! 
209 ) Ebendort, S. 354. 
21 °) Ebendort, S. 356. 
211 ) Jahrbuch des O.-Ö.MUtsealvereines, 93. Bd. (1948), S. 321 
212 ) I. Asböck, Jahrbuch des Vereines für Landeskunde und Heimatpflege. 90. B-d. 
(1942), S. 324.
	        
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