Volltext: Abtei Engelszell an der Donau

Sicher aber ist nach Ausweis der noch vorhandenen (Quellen, daß 
in dieser Zeit der materielle Wohlstand des Klosters bereits zu sinken 
begann. Wiederholt kommen Veräußerungen von Klostergütern vor „nach 
unsers gottshaus großer notdurfftigkeit" oder, wie es ein andermal heißt 
„um des Gotteshauses merklichen Notdurft und Abgang willen". — Sicher 
ist auch, daß die Lebens- und Amtsführung des einen oder anderen Abtes 
nicht mehr einwandfrei war und daß wenigstens einer von ihnen — nach 
Weinbergers Berechnung würden die verbürgten Angaben auf Johannes IV. 
zutreffen — kein würdiger Prälat mehr war und seinem Stifte empfind- 
lichen Schaden zugefügt hat. 
Nach diesen Angaben allgemeiner Natur über die ersten Jahrzehnte 
der Verfallzeit beschränken wir uns auf die einfache Namensangabe der 
Äbte bis zur Wende des 16. Jahrhunderts, um dann mit Abt Gabriel 
wieder festen historischen Boden zu betreten. 
16. Johannes I. (1465—1468) 
17. Stephanus I. (1468-1472) 
18. Johannes II. Haimeran (1472) 
19. Johannes III. Teychner (1472—1484) 
20. Caspar I. (1484-1485) 
21. Johannes IV. (1485—1494) 
22. Caspar II. (1494-1504) 
23. Stephanus II. (1504-1508) 
24. Gabriel (1508-1517) 
Unter recht schwierigen Verhältnissen mußte Abt Gabriel die Leitung 
des Klosters übernehmen. Nicht bloß in Engelszell, sondern in vielen 
Klöstern des Cistercienserordens war damals die Zucht gelockert. Das 
beweift schon die Tatsache, daß sogar der Kaiser — es war Maximilian I. — 
sich zur Bitte an den Generalabt von Citeanx veranlaßt sah, eine außer¬ 
ordentliche Visitation aller österreichischen Cistercienserklöster anzuordnen, 
was dann auch unter dem 5. Juni 1510 geschehen ist. 
Dazu kam für die Cistercienserklöster der Diözese Passau — und zu 
diesen gehörte auch Engelszell — noch eine unerquickliche Angelegenheit 
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