Volltext: Das Heimatbuch von Perg, Oberösterreich

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Handfertigkeitszimmer, besitzt zwei große Turn- und Spielplätze, eine 
Baumschule, Gemüse- und Obstgarten sowie schön gepflegten Zier¬ 
garten. 
Die Kinderbewahranstalt 
verdankt ihr Entstehen dem Pfarrer Jakob Wöß, der sein ganzes Ver¬ 
mögen diesem Zwecke testamentarisch vermachte. Die Gemeinde Perg 
erbaute das schöne Heim für die Kleinkinder 1890, am 1. Mai 1891 
wurde das Gebäude eingeweiht und seinem edlen Zweck übergeben. 
(Zwei Jahre vorher war die Kinderbewahranstalt im Haus des Herrn 
Uhrmachers Puchberger-Gattringer provisorisch untergebracht.) Durch 
Sammlungen, Neujahrswunsch-Enthebungskarten und Spenden werden 
die Mittel aufgebracht, die Anstalt zu erhalten und die Gemeinde zu 
entlasten. Eltern, die tagsüber ihrem Beruf nachgehen müssen, wissen 
ihre lieben Kleinen in der Anstalt unter der Aussicht der Kreuzschwestern 
wohl geborgen. Der Kindergarten zählt 59 Kinder, die Handarbeits- 
schule 40 Mädchen. Zu Weihnachten ist alljährlich eine stimmungsvolle 
Weihnachtsfeier, wobei herzige Theateraufführungen alt und jung er- 
freuen und auch die Kinder zu Nikolo und zum Christkind beschenkt 
werden. Seit fünf Iahren haben die Anstaltsschwestern auch die Zu¬ 
bereitung und Ausspeisung der Suppenanstalt der Bolksschule Perg 
übernommen und wissen eine schmackhafte Suppe in der kalken Winker- 
zeit zu bereiten. Seit 1931 ist auch eine KranKenpflegeschwester für die 
Pfarrgemeinde Perg in der Anstalt. Eine willkommene Stärkung 
erfuhr der Fonds der Anstalt durch die Fürsorge des Herrn Altbundes¬ 
kanzlers Dr. Schober) nach seinem leider zu srüh erfolgten Ableben 
wurde statt Kranzspenden der Kinderbewahranstalt Perg ein Betrag 
von 1030 3 zugewiesen. Obmänner des Bereines zur Erhaltung der 
Kinderbewahranstalt waren Herr Dr. Heinzl, Notar (1890 bis 1900), 
Herr Johann Stöckler (1900 bis 1909), Herr Steueroberverwalter i. R. 
Weghoser-Fichtl (1909 bis 1933), gegenwärtig Hm Schulrat Johann 
Stöckler. 
Die gewerbliche Fortbildungsschule. 
Die ersten Ansätze zur Errichtung einer allgemeinen gewerblichen 
Fortbildungsschule finden wir schon 1881- da sich jedoch nur zwei Lehr¬ 
linge einfanden, wurde im Jahre 1884 ein Fortbildungskurs mit zwölf 
Besuchern eröffnet, die in den Wintermonaten an Sonntagen, Montag 
und Dienstag abends unterrichtet wurden. Es gab^ keinen Schulzwang, 
kein Fortbildungsschulgesetz. Bor dem Krieg (1899 bis 1914) wurden 
die Lehrlinge in der fünften und sechsten Klasse unterrichtet (Herr 
Stöckler, Dirnberger, Stürzl, Fleischanderl, Gollmann, Eibensteiner). 
Nach der schweren Kriegszeit, im Oktober 1921, wurde die allgemeine
	        
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