Volltext: Das Heimatbuch von Perg, Oberösterreich

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Pfingsten, wurde der Kreuzweg durch den Ennser Franziskaner Pater 
Fidelis eingeweiht. 1908 wurden die Bilder von Martin Schmidmayr 
in Perg gemalt. 1927 wurden die Bilder abermals neu gemalt von 
einem akademischen Maler in Linz, wobei das Versehen passierte, daß 
dem Maler nicht angegeben wurde, ob sich die Kreuzwegstationen links 
oder rechts am Wege befinden, so daß die Bilder für die linke Wegseite 
gemalt wurden (anstatt der rechten!). Dadurch machen die Bilder den 
Eindruck, als ob z. B. Christus den Berg Kalvari herabschreitet, das 
Kreuz herniederträgt usw. Die schönen Kreuzwegbilder wurden von 
Wohltätern und Perger Bürgersfamilien gespendet. (Die vierte 
Station widmete Dr. Johannes Schober in pietätvoller Erinnerung an 
seine lieben Eltern.) 
Die Kalvarienberg-Kapelle 
ist das weithin sichtbare Wahrzeichen für Perg. Der schöne Rundbau 
mit stattlicher Kuppel hat seinen Ursprung in einem einfachen Kruxisir, 
das der Pfarrer Andreas Jakob Härtlmayr von Perg 1727 auf der 
Anhöhe errichten lieh. Im folgenden Jahr kamen die beiden „Schacher" 
dazu. Diese schöne, lebensgroß geschnitzte Gruppe war aber den Unbilden 
der Witterung ausgesetzt und befindet sich jetzt in der Kapelle nahe des 
Hochaltares. 1734 wurde in einer Ratssitzung die Erbauung einer 
Kapelle beschlossen und die Erhaltung durch die Bürgerschaft gesichert. 
Die Arbeiten gingen infolge Geldmangels so langsam vorwärts, daß 
dreimal das Gerüstholz verfaulte! 1752 untersagte der Patronatsherr 
den Bau, weil dadurch der MutterKirche Opfergelder entgehen könnten. 
Die Bürgerschaft des Marktes setzte es aber beim Grafen Starhemberg 
durch, daß der Bau weitergeführt werden konnte, nachdem er bereits 
bis zum Dach gediehen war. 1754 wurde der Bau vollendet, eingeweiht 
wurde die Kapelle erst am 23. Juni 1765. Der Tag der Kirchweihe wurde 
alle Jahre feierlich gehalten) eine Prozession ging von der Pfarrkirche 
den Berg hinan. Alle Freitage wurde dort eine hl. Messe gelesen, in 
der Fastenzeit war auch Predigt und Litanei in dem Bergkirchlein. Am 
24. August 1807 schlug der Blitz ein, es brannte das Dach ab, eine Glocke 
schmolz, während die zweite unversehrt blieb. 1890, wieder am Bartho¬ 
lomäustag, schlug der Blitz abermals ein, jedoch ohne zu zünden, des¬ 
gleichen 1904. 
Die Kalvarienbergkapelle ist 12^ Meter lang, Meter breit 
und 17 Meter hoch und mit Fresken geschmückt. Außer dem Hochaltar 
hat das Kirchlein noch zwei Seitenaltäre. Die Spitze des Daches krönt 
ein Holztürmchen mit zwei Glocken, von denen eine 1755, die andere 
1807 in Linz gegossen wurde. (Karl Potz goß mich in Linz anno 1755.) 
Die Malerarbeiten stammen von Pensel.
	        
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