Volltext: Das Heimatbuch von Perg, Oberösterreich

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5 Joch 1161 Klafter Wiesen und 294 Klafter Weiden. Diese Gründe 
sind keine Stiftung, sondern dienen dem jeweiligen Pfarrer zur Nutz¬ 
nießung. 
Der neue Friedhof. 
Diese 50 Jahre alte Frage sollte 1891 gelöst werden. Im Jänner be¬ 
richtete das Pfarramt über Auftrag an die Bezirkshauptmannschaft und 
an das Ordinariat, daß der alte Friedhof zu klein und zu naß, sanitäts¬ 
widrig sei und erwirkte die Erlaubnis, den Friedhof verlegen zu dürfen. 
Da schon lange der Platz am Kalvarienberg als künftiger Friedhof be- 
trachtet wurde, wurde mit dem Besitzer des Grundes, Herrn Josef 
Schützeneder in Zeitling, verhandelt und dann der Grund um 399 sl. 
erstanden. Für die Anlage der Friedhofstraße gab die Gemeinde 
299 fl. und einigen ihr gehörigen Grund. Am 27. Februar 1892 wurde 
der neue Friedhof eingeweiht und der alte geschlossen. Eine herrliche 
Lindenallee wurde gepflanzt und heute sind alle Fremden entzückt von 
der schönen Friedhofstraße, der herrlichen Aussicht am Friedhofsweg, 
von der schönen Anlage des Friedhofes, aber auch von der schönen 
Erhaltung der Gräber, so daß der Perger Friedhof mit Recht als einer 
der schönsten des Landes gelten kann. Das hölzerne Friedhofskreuz in 
der Mitte des Gräberfeldes wurde 1922 ersetzt durch das granitene 
Heldenkreuz zur Erinnerung an die 51 Kriegsopfer der Pfarrgemeinde 
im Weltkrieg. Der alte Friedhof in der Linzerftraße diente bis 1927 
als Gärtnerei) die Grabplatten und schöneren Steine wurden im Holz- 
schuppen des nahen Bürgerspitals aufbewahrt. Die Großlehnerin, 
Bäuerin in Zudenleiten, war die erste Tote im neuen Friedhof. Der 
Friedhof zu Perg ist seit dem 24. August 1932 leider allzufrüh auch 
vielen Fremden aus allen Ländern bekannt geworden, feit er in seiner 
heimatlichen Erde unseren allverehrten Herrn Altbundeskanzler und 
Polizeipräsidenten von Wien, Dr. Johannes Schober, aufnahm. Fast 
täglich kamen im Herbst des Borjahres Autos und besuchten ihren lieben 
Dr. Schober an seiner letzten Ruhestätte. 
Früher standen an der südlichen Abdachung des Kalvarienberges 
sechs Kapellen, von denen jetzt nur mehr eine, die Grablegungskapelle, 
vorhanden ist. 1837 ließ der hiesige Kupferschmied Franz Paur fünf 
der baufälligen Kapellen abbrechen und errichtete dafür die jetzigen 
Stationen aus Granitstein. 1857 wurden die 13 Kreuzwegbilder vom 
Maler Haman um 49 sl. renoviert. Kooperator Meisinger leitete 1877 
eine Sammlung ein, so daß neue Bilder vom Linzer Maler Gnadt an¬ 
geschafft werden konnten. An den Stationen wurden Kreuze angebracht, 
an denen ein Ablaß haftet. Am 29. Juli 1877, am 19. Sonntag nach 
Der Kreuzweg.
	        
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