33
3m Juli 1854 zersprang während eines Begräbnisses die 12(alfe) q
schwere Glocke. Pfarrer Auer ließ die Glocke in Salzburg (Gugg) 1854
umgießen und das Gewicht auf 15 (alte) q erhöhen. Auf dieser Glocke
waren folgende Bilder: HI- Karl Bor., hl. Maria, hl. Jakob, hl. Se¬
bastian. Am Rand der großen Glocke war folgende Inschrift angebracht:
„Ein Greis geworden unter Euch, ihr Lieben,
Verjüngt nun durch des Meisters starke Hand
Bin unter Euch ich wieder 's Amt zu üben,
Zu Gottes Lob und Rettung eurem Land." —
Und zur Rettung unseres Landes mußte die Glocke im Weltkrieg ab¬
geliefert werden . . .
Bom Kalvarienbergkirchlein wurde auch eine Glocke dem Welt¬
krieg geopfert. Die Glockenabnahme erfolgte Montag den 22. Jänner
1917. Am Sonntag vorher, nach dem abendlichen Gebetläuten ver¬
kündeten sie durch halbstündiges Geläute von den Türmen der beiden
Kirchen ihren Abschied, die ganze Bevölkerung war in wehmütiger
Stimmung. Bon den Kreuzschwestern der hiesigen Kinderbewahranstalt
wurden die „einrückenden Glocken" reich geschmückt, vom Orkspfarrer
Stauchner und der Bevölkerung bis zum Bahnhof begleitet, es war ein
Abschied auf Nimmerwiedersehen. Mit folgenden Sprüchen versehen,
zogen die Glocken fort:
I.
Dein friedlich Läuten hat jetzt aufgehört zu tönen,
Dem Feinde saust entgegen du als eh'ner Gruß!
Hilf mit, den großen Sieg uns zu erringen,
Der uns den Frieden bringen muß.
II.
Ave-Glocke, hell und rein,
Ade, es muß geschieden sein,
Du gehst hinaus in's Sturmgebraus,
Bring uns bald den Frieden ein.
III.
Leb wohl, du liebes Glöckelein,
Läut uns recht bald den Frieden ein!
Die Wandlungsglocke, den hl. drei Königen geweiht, wurde 143V
gegossen und blieb uns ob des Altertumswertes erhalten. Die Sterbe¬
glocke, dem hl. Sebastian und Rochus geweiht, wurde 152V gegossen und
war früher in der Sebastianikapelle im alten Friedhof in der Linzerstraße.
Im Jahre 1923 wurde von Pfarrer Stauchner das Geläute durch
neue Stahlglocken wieder ergänzt.
Das Heimatbuch von Perg. y