Volltext: Das Heimatbuch von Perg, Oberösterreich

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geologisches Gegenstück in den großartigen Durchbrüchen der Donau 
auf der Strecke Passau—Linz (Nibelungengau), im Strudengau und in 
der Wachau. 
Die Eiszeit. 
Das letzte geologisch markante Ereignis trat vor etwa eineinhalb 
Millionen Zähren infolge eines Klimaumschwunges in weiten Gebieten 
unseres Planeten ein: es wurde kälter. In unserem engeren Heimat¬ 
land Oberösterreich reichten die Gletscher, von denen die Eisfelder 
des Dachsteins ein kleiner Rest sind, weit nach Norden ins Vorland, 
mächtige Schuttmassen und Schotterfelder wurden abgelagert: ein 
Landfchaftsbild, ähnlich dem, wie es heute etwa in Spitzbergen zu sehen 
ist. Das tropische Bergland im Norden unseres Gebietes wird Oedland 
und Steppe. Das Pflanzen- und Tierleben ändert sich, an Stelle der 
wärmebedürftigen treten an das kältere Klima angepaßte Formen. Der 
Mensch tritt in der Geschichte der Erde auf. Der wollhaarige Elefant 
(Mammut), das wollhaarige Nashorn, das Renntier, der Höhlenbär und 
der Ar sind seine Jagdbeute. Die Lößdecke, wie eine solche z. B. den 
Scherer Steinbruch überlagert, ist das Erzeugnis dünenartiger Staub- 
verwehungen der eiszeitlichen Steppe. Die im Löß, auch aus dem bei 
Perg gemachten Knochenfund bestätigen dies. So kamen 1861 und 1862 
durch die Vermittlung des damaligen Perger Notars Leopold Pollack ein 
Mahlzahn, zwei Röhrenknochen und drei Stoßzähne vom Mammut, 
später auch noch eine Rippe vom Mammut, ferner Zähne des eiszeitlichen 
Pferdes an das Landesmuseum in Linz. — 3n einfachen Gruben im 
Löß schlägt der nacheiszeitliche Jäger seine ersten flüchtigen Wohnsitze 
aus. Rassen und Stämme wechseln noch: allmählich wird der Mensch 
als Pflanzenbäuer seßhaft: wir treten in den geschichtlichen Teil der 
Vergangenheit ein. 
Zu Ende der Eiszeit war der Stand der Donau noch höher als heute. 
Erst in den letzten 36.666 bis 56.666 Jahren, in der geologischen Jetztzeit, 
hat sie sich bis zur heutigen Sohle eingetieft. Die Niederterrasse ist 
hievon Zeuge. Dabei wird die Donau durch die kräftigere, stärker ge¬ 
schiebeführende Enns gegen den Kristallinrand gedrängt. Durch die 
außerordentlichen Schottermaffen der Enns ist aber am Wagram des 
Machlandes eine Abdämmung der Mündungen der Mühlviertler Zu¬ 
flüsse erfolgt) auch diese selbst dämmen das Niederungsland der Naarn 
durch seichte, flache Schuttkegel noch weiter ab. Diese Abdämmungen 
wie die Ueberdeckung mit einem wasserundurchlässigen Ton bewirken, 
wie Ing. Josef Schönberger erst in letzter Zeit zeigen konnte, die Ver¬ 
sumpfung des Machlandes.
	        
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