Volltext: Das Heimatbuch von Perg, Oberösterreich

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granit und Maukhauser Granit eingepreßt. Zum Großteil bestehen sie 
aus den gleichen Mineralien wie diese, meist überwiegen aber die hellen 
Gemengkeile (Feldspat und Quarz). Die feinkörnigen Abarten werden 
als Aplite, die grobkörnigen als Pegmatite bezeichnet. Besonders im 
letzteren finden sich öfters seltene Mineralien, da in den Restprodukten 
des Magmas sich die nur in geringeren Mengen vorhandenen, also 
selteneren Grundstoffe (Elemente) anreichern. So findet sich zum Beispiel 
der Schörl (= schwarzer Turmalin, ein Bor haltendes Silikat) öfters 
in den Pegmatiten des südöstlichen Mühlviertels. 3m allgemeinen 
macht der Gesteinsaufbau des kristallinen Grundgebirges einen ein¬ 
tönigen Eindruck. Bei näherem Zusehen ist es aber doch nicht so. 
So bringt schon das Auftreten von kristallinen Schiefern eme Ab¬ 
wechslung in die mannigfache Folge von Tiefen- und Ganggesteinen. 
Diese Gesteine sind in Zonen anzutreffen, in denen durch den Gebirgs- 
druck (= gebirgsbildende oder tektonifche Zonen) die gleichmäßig 
körnigen Gesteine zu geschieferten Gesteinen umgeprägt, das heißt die 
Mineralien, vor allen der blättrige, schmiegsame Glimmer, in einer be¬ 
stimmten Richtung angeordnet und in parallele Flächenlagen gepreßt 
erscheinen. So ist der Gneis aus den gleichen Mineralien wie der 
Granit aufgebaut, hat jedoch schieferiges Gefüge. 
Einige Worte noch über die Berwitterungsprodukte des kristallinen 
Grundgebirges. Der Quarz widersteht am besten den äußeren Ein¬ 
flüssen. Dem dunklen Glimmer wird ziemlich leicht unter Mitwirkung 
der sauren Bodenlösungen das ihn färbende Element Eisen entzogen. 
Es wird entfärbt und findet sich so in gelblich glänzenden Plätkchen, 
häufig als sogenanntes Katzengold im Zersetzungsgrus. (Im „Flinserl- 
berg" bei Lanzenberg, Gem. Weinzierl.) Am leichtesten erliegt der Feld¬ 
spat den Einflüssen der Verwitterung. Durch Abgabe löslicher Bestand¬ 
teile an die Bodenlösungen und dafür Aufnahme von Wasser ver- 
wandelt er sich in Kaolin. Kaolin bildet mit anderen feinsten Mineral- 
teilchen gemengt die Tone, stärker verunreinigt, insbesondere durch 
feinen Quarzsand und Ocker, den Lehm, welche beide zusammen mit dem 
Grus (auch „Flinz" genannt) die Berwitterungs- und Abschlämmungs- 
böden des kristallinen Grundgebirges zusammensetzen und in wechselnder 
Mächtigkeit das frische Gestein bedecken und verhüllen. In seiner 
reinen Form, als weißes, feinpulveriges Mineral ist der Kaolin ein sehr 
wertvolles Produkt. Im Kettenbachtal (Kriechbaum bei Schwertberg- 
Allerheiligen) wird eine solche Ablagerung gewonnen. Es ist die ein¬ 
zige größere in Oesterreich bekannte Fundstätte. Bis zu einer Tiefe 
von 10 bis 20 Meter ist hier der Feldspat des Maukhauser Granits in 
rein weißen Kaolin umgewandelt. Ueberdeckt wird diese Ablagerung 
von jüngeren Schichten, so daß man noch vor 50 Jahren keine Kenntnis 
von der großen Ausdehnung und Bedeutung des Lagers hatte. Die 
Hauptmasse des im Iosesstal bei Schwertberg aus dem Kaolinisierten
	        
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