Volltext: Das Heimatbuch von Perg, Oberösterreich

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Haering in entgegenkommender Weise baldige dankenswerte Erfüllung, 
da auch nähere Daten über Lansius aus einem Sammelbande der Uni' 
versitätsbibliothek angeführt waren) zugleich war die Geneigtheit zur 
Absenkung des erwähnten Sammelbandes, falls die Abfassung des 
Materials — 87 Seiten in lateinischer Sprache — kein Hindernis biete, 
ausgesprochen und über ein diesbezügliches Ansuchen verwirklicht. Die 
das Leben und Wirken sowie die Leichenfeier Dr. Lansius' behandeln¬ 
den Artikel des erwähnten Sammelbandes gliedern sich in nachstehender 
Weise: I. Wohlverdienter Leute ewig grünender Ehrenbaum usw. 
II. Leichpredigt: III. Lobspruch usw., alle drei von Dr. Temmler, Pro¬ 
fessor und Stadtpfarrer in Tübingen. IV. Panegyricus (Lobrede) von 
Prof. Kaltenbach. (Mit dem Tonsatz zu einer zugehörigen Ode.) 
V. Epicedia (Grabgesang). VI. Ciñeres usw. (Die sterblichen Ueber- 
reste usw.) VII. Laçrimae Gineribus usw. (Tränen über den sterblichen 
Ileberresten usw.) Insbesondere Artikel VI enthält das meiste über Ent¬ 
wicklungsgang, Leben, Wirken und Hingang Lansius'. 
Darin finden sich als Geburtsort Lansius' angeführt: Bergis, auch 
Bergae, in Pannonia superiori (Westungarn): Bergen in Norwegen: 
Berge bei Celle in Hannover? Bergarum ad Zomam in Brabantia 
(Das heutige Bergen op Zoom), aber auch „jenes mittlere Städtchen mit 
Namen Berg in Ob.-Oesterreich, nicht weit vom linken Donauufer, in 
entgegengesetzter Richtung, wo die Enns das Erzherzogtum abteilt. Sein 
Geburtsstädtchen wird von einem sehr klaren Flüßchen bespült, welches 
nach seinem Austritte aus dem Orte, kaum in einer Stunde Abstand, 
ruhig abfließend, beiläufig vier Meilen unterhalb Linz, der Provinz- 
Hauptstadt, sich mit den Wässern der Donau vereinigt". 
Schon diese Lokalitätsbestimmung allein würde genügen, den Markt 
Perg als tatsächlichen Geburtsort Lansius' zu erweisen, wenn nicht noch 
andere unwiderlegliche Beweise hiefür vorlägen. Unsere Quelle nennt 
als Bater Dr. Lansius' einen Lienhard Lansius, der 1596 Marktrichter 
von Perg gewesen und eine Pergerin namens Anna Weiglin zur Ehe¬ 
frau hatte. Diese Angaben stimmen auch völlig überein mit den 
heimischen Quellen, denn im Ratsprotokolle von Perg geschieht unterm 
3. Februar 1578 eines Lienhart Lanß, Tuchscherers zu Perg, Erwäh- 
nung. Das gleiche Protokoll vom 2g. Februar 1586 bringt den Bermerk: 
„Lienhart Lanß, seines Handwerks ein Tuchscherer allhier, ist Burger 
worden und hat an den Stab griffen, als derselbe des Thomas Weigl, 
Burgers Tochter, genommen." (Mit dem Stabe ist der noch jetzt er¬ 
haltene, zum Teile in Silber gearbeitete Palstab, d. i. Bürgerbeeidigungs- 
Stab, gemeint: Anna Weiglin dürste also die zweite Gattin Lienhart 
Lanßens gewesen sein.) 
Nebst dem Lienhard Lanß kommt 1582 auch ein Perger Bürger 
namens Thomas Lanß vor. Ilebrigens wird in der Tübinger Quelle
	        
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