Feierlich zieht die Hochzeitsschar
Zur Kapelle, hin zum Altar.
Die Orgel braust, es singt der Chor,
Der Weihrauch steigt zum Himmel empor.
Und hinter der Hochzeitsgäste Schar
Schleicht eine vermummte Gestalt zum Altar.
Und wie der Priester segnend spricht.
Hervor aus der Menge — Adelheid bricht.
„Lügner, stirb!" — Mit blankem Stahl
Stößt sie nach Blankas bleichem Gemahl.
„Hast du verschmäht das lebende Weib,
So lieg neben deinem mein kalter Leib."
Und mordend sich fällt tot sie hin)
Stumm weicht die Schar vor der Mörderin.
Und jeder Blick ruht auf Eberhard,
Desf Mantel allein durchbohret ward.
Vor ihm nun weichet, Schritt für Schritt,
Gast um Gast — die Braut auch mit. —
Die Kirche entweiht, der Priester flieht
Und hinter ihm die Menge zieht.
Bor der Toten steht nun allein
Bleich und gebrochen der Falkenstein.
Dann kniet er nieder, Küjzt Adelheid
Und weint und betet lange Zeit.
Bei Nacht verläßt er das Gotteshaus:
„Fort, in die weite Welt hinaus!"
Bon Blanka, die den Schleier nahm.
Nie Kunde mehr nach Wallsee kam.
V. Regina von Mitkerberg.
Regina Kapell von Mitterberg
Einst auf dem Söller des Schlosses stand.
Ihr Blick schweift in der Fern' umher,
Bom Tal zur Höh', von der Höh' ins Land!
Kein lebend Wesen will sich zeigen.
Auf Flur und Wald ein dumpfes Schweigen.