Volltext: Das Heimatbuch von Perg, Oberösterreich

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„Da fliegt das Auge endlos hm, 
Da liegt vor deinem trunk'nen Sinn 
Das Wunderland, dem keines gleich, 
da liegt vor dir dein Oesterreich. 
Vom Staufen hoch im Bayerland 
Bis an des Schneebergs Felsenrand 
Und schwellend ziehen endlos hin 
Wie Well' an Welle Hügel grün . . 
Der Name Perg. 
Der Name Perg stammt von dem Eigennamen der „Herren von 
Perge" oder „Berge, Berga", die auf der Höhe des „Dollberges" ihr 
Schloß hatten. Der Zahn der Zeit hat längst die Burg vernichtet, kein 
Bild ist erhalten geblieben, kein Stein deutet auf jene Stelle, wo einst 
das Schloß der Perger seine Türme beherrschend in die Umgebung reckte. 
Unterirdische Gänge, in den weichen Sandstein gehauen, sind noch er¬ 
halten, zirka vierzig Schritte lang, mit labyrinthartig angefügten 
Seitenkammern von verschiedener Größe und Höhe. (Um die Er¬ 
haltung dieser historischen Ueberbleibsel hat sich der einstige Kommune¬ 
vorstand Michael Fries besonders verdient gemacht, indem er Stützen 
und Mauern in den Gängen anbringen ließ und sie vor dem Einsturz 
bewahrte.) 3m Bolksmund heißen diese Gänge „Ratge Luckn" (nach 
dem Aatgeb-Haus im Ob. Bormarkt Nr. 43, heute Holzer), auch 
„Räuberhöhlen" genannt. Das Schloß der Perger soll mit einem wei¬ 
teren Gang mit den Häusern im Markte verbunden gewesen sein (nur 
Sage). Als Besitzer des Schlosses werden die Herren von Perge 
„nobiles de Perge, advocati de Perge" angeführt. Die Perger waren 
keine Grafen, sondern volle, freie Edle (Edlinge). Als Advokat (Bögte) 
erinnert die Bezeichnung an ihr Amt als Schutzherren. 
Die Bögte von Perg 
stammen aus dem Chiemgau in Bayern, vermutlich aus dem bayerischen 
Burghausen am Inn, wie auch die Herren vom Machland. Um 1100 
trennte sich das Geschlecht in zwei Linien, die der Perger und Mach¬ 
länder. Erstere Linie hatte ihren Sitz in Perg, die zweite Linie in 
Klamm. Nach „Stülz" sollen die Perger von dem angesehenen Grafen 
von Lebenau herstammen. Sie treten auf als zu den ersten Geschlechtern 
des Landes gehörig, in verwandtschaftlichen Beziehungen zu den Baden- 
bergern stehend, mit reichem Besitz ausgerüstet. Der Kern ihrer Be¬ 
sitzungen lag im Machland. Wahrscheinlich erbauten sie zuerst das 
Schloß Mitterberg (eine halbe Stunde östlich von Perg gelegen). In x
	        
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