Volltext: Die Festung im Gletscher

beleuchtete Profil des feindlichen Stollens an der gla¬ 
sigen Wand. 
Links und rechts von der in grünlichem Licht schim- 
memden Durchbruchsstelle lauerten die sieben auf den 
sich ahnungslos vorarbeitenden Feind. Sie hatten den 
Auftrag, den ersten der in den Stollen dringenden 
Alpini, wenn möglich, kampfunfähig zu machen und 
rückwärts zu bringen. Vielleicht konnte man Näheres 
über die feindlichen Angriffspläne erfahren. 
Der Storch preßte den Kopf an die Wand. Deutlich 
hörte er von drüben das klirrende Geräusch der aus¬ 
gehackten, zu Boden fallenden Eiöstücke. Die dünne 
Zwischenwand erbebte stärker unter der Wucht kräftiger 
Hiebe. Heller schien das Licht durch das kristallklare Eis. 
Der Storch tastete nach dem Kopf Sunnwebers, den er 
neben sich wußte. „Noch einen halben Meter, dann 
sind sie durch." 
Sunnweber nickte, sein linker Mittelfinger kroch lang¬ 
sam in den Abzugsring der Handgranate. Leuchtender 
wird der grüne Schein, dünner die Wand, lauter das 
Hacken des Pickels. Sie hören das Klirren einer Schau¬ 
fel. Die Nerven sind zum Zerreißen gespannt. 
Jetzt... jetzt brechen sie durch. Sieben Augenpaare 
hängen an dem grün schillernden Licht hinter dem Eise. 
Sie vermeinen einen dunklen Schatten zu sehen, der 
den Pickel schwingt. Doch noch immer hält die Glas¬ 
wand stand. Ein reißendes Krachen dringt an das Gehör 
der Erregten. Bricht die Wand? Nein, sie hält stand, 
ist spröd und zäh zugleich. 
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