Volltext: Die Festung im Gletscher

Er fiel schwer auf die Bank. 
„Und wer Hot di — ausgrabn?" fragte Pontlatzer. 
„I selber — mit mein Taschenmesser." 
Die andem sahen sich gegenseitig an. ,Er hat Fieber 
oder er phantasiert', dachten sie. Riß sah ihre ungläubigen 
Gesichter und schwieg. Stumpf döste er vor sich hin. Sie 
fragten nicht mehr, als sie sahen, wie fertig er war. 
Pontlatzer kramte in seinem Brotsack, fand noch ein 
Stücklein Speck und Zwieback und legte es vor Rist auf 
den Tisch. 
Der schüttelte den Kopf. „Schlafn, nur schlafn, hob 
i Platz nebn enk?" 
„Mir ruckn z'samm", versicherten die Freunde eilfertig. 
Dann halfen sie ihm hinauf auf den „Heuboden", 
wie sie die oberste Pritsche nannten, machten ihm aus 
Decken und Mänteln ein Lager zurecht, und einige Mi¬ 
nuten später schlief er zwischen ihnen den bleischweren 
Schlaf des Erschöpften. 
Leutascher erzählte am nächsten Morgen, als sie ihren 
„Schwarzen" löffelten, seinen Nachkam, es hätte ihm 
geträumt, heute nacht sei Riß wiedergekommen. Riß, 
der seit vier Tagen unter der Lawine lag. 
Gold, der am anderen Ende des Tisches saß, sah ihn 
verblüfft an. „Merkwürdig", meinte er, „mir hot dös 
gleiche tramt, und da Naz und da Martl habn eahm auf 
eahna Pritschn aufibugsiert." 
Sunnweber lachte breit und behaglich. „Und do 
droben liegt a jetzt no." Er zeigte mit dem Finger 
hinauf. 
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