Volltext: Die Festung im Gletscher

ihren Rucksäcken, den Kopf an die Wand oder gegen den 
Nebenmann gelehnt, und schliefen unbekümmert um 
Lärm und Stimmengewirr den bleischweren Schlaf der 
Erschöpfung. 
Die Ausdünstung der vielen Menschen und der Dunst, 
der aus den durchnäßten Kleidem stieg, schufen eine 
Atmosphäre, die sich drückend auf die Lungen legte. 
Viele rauchten, um den quälenden Hunger hinweg¬ 
zutäuschen, und erzeugten eine dichte, gelbe Wolke, die 
bewegungslos über den Köpfen hing. Und trotz der 
dumpfen Wärme froren die Leute elend an den Füßen, 
denn der von Kleidem und Schuhen abrinnende Schnee 
machte den Raum zu einer einzigen Pfütze. 
Der Koch hantierte, eingeengt von dichten Menschen¬ 
knäueln, am kleinen Herd, und die mit heißem Tee 
gefüllten Menageschalen wanderten von Hand zu Hand 
über die Köpfe. Allmählich wurde es draußen heller. 
Ein schmutziges, lichtarmes Grau war die Farbe des 
neuen Tages. Mit unverminderter Heftigkeit wütete der 
Sturm, und die Schneedecke wuchs mit unheimlicher 
Raschheit. 
Die Träger brachen auf. Dicht vermummt, Kopf und 
Hals mit Tüchem umwickelt, die Vordersten mit Schnee¬ 
reifen ausgerüstet, drängten sie inö Freie, während der 
Sturm dichte Schneemassen durch die offene Tür bis in 
den hintersten Teil des Raumes schleuderte. Die Zurück¬ 
bleibenden atmeten erleichtert auf. Endlich konnten sie 
die eingezwängten Glieder wieder freier bewegen und 
sich aus ihren feuchten, dampfenden Mänteln schälen. 
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