Volltext: Die Festung im Gletscher

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Herbst lag Ln brennenden Farben über der wild 
^^/zerrissenen Felsenherrlichkeit der Dolomiten. In 
wundervoller Klarheit hoben sich die Konturen der 
trutzigen Felötürme vom tiefblauen Firmament ab. 
Fast andächtig sahen die Kämpfer auf der Firnbastion 
der Marmolata hinaus in den sie umgebenden Kranz 
der Bergriesen, deren Gipfel im Schein der sterbenden 
Sonne wie mächtige Opferfeuer flammten und hinunter 
in die grünen Hochtäler, durch die sich als silberglän¬ 
zende Fäden die fließenden Wasser zogen. 
An einem Oktobermorgen zog fernes murrendes 
Grollen über die im ersten Rot erglühenden Berge. 
Hunderte, nein Tausende von Geschützen aller Kaliber 
brüllten fern im Süd osten ihr kraftvolles Lied. Seit 
Tagen schon lief das Gerücht von einer bevorstehenden 
Offensive durch die Felöburgen der Bergfront. Nun war 
es zur ernsten Wahrheit geworden. Tagelang lag der 
Kampflärm der Schlacht wie das Brausen einer fernen 
Brandung über den Höhen, schien bald näher zu kom¬ 
men, bald sich zu entfernen, schwoll an zu stampfendem 
Stoßen, verebbte für kurze Stunden gänzlich und lebte 
unvermittelt wieder auf. 
Aufmerksam lauschten die Posten dem Konzert der 
Schlacht, und ihre Herzen weilten bei den kämpfenden 
Brüdern im Süden, die dort versuchten, den feindlichen 
Ring, der die Heimat umschloß, zu sprengen. 
Nachrichten'aus dem Kampfgebiet liefen ein: 
I2Z
	        
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